Goch/Kevelaer Die große Leere in der Luga

Goch/Kevelaer · Als großer Wurf war die Luga einst gefeiert worden. Heute gibt es in der Passage viele Leerstände. "Wir sehen das mit Sorge", sagt der Bürgermeister. Ein neutraler Moderator soll Lösungsmöglichkeiten aufzeigen.

 In der Luxemburger Galerie gibt es viel Leerstand. Auch die Verwaltung hat ein Interesse daran, dass sich in der Passage in der Innenstadt etwas entwickelt, daher ist der Bereich an den Flächenpool NRW gemeldet worden.

In der Luxemburger Galerie gibt es viel Leerstand. Auch die Verwaltung hat ein Interesse daran, dass sich in der Passage in der Innenstadt etwas entwickelt, daher ist der Bereich an den Flächenpool NRW gemeldet worden.

Foto: Latzel

"Luxemburger Galerie, das Erlebnis" steht großformatig an einigen Schaufenstern in der Einkaufspassage. Dieses Erlebnis hält sich momentan aber in Grenzen, denn in der Luga gibt es einige Leerstände. Vor gut 20 Jahren war der Bereich noch als großer Wurf für die Marienstadt gefeiert worden. Inzwischen heißt es dagegen, dass mancher Kevelaerer es schon unheimlich finde, gegen Abend durch die meist menschenleere Passage zu gehen.

Der Bereich ist immer mal wieder auch Thema bei Politik und Verwaltung. Die Grünen etwa erkundigten sich vor einiger Zeit, ob es Pläne zur Nutzung gebe. Ludger Holla vom Bauamt hatte darauf verwiesen, dass die Stadt die Luxemburger Galerie dem Flächenpool NRW gemeldet habe. Das ist ein Instrument des Landes, um verschiedene Interessen unter "einen Hut zu bringen". Dabei wird ein neutraler Dritter eingeschaltet, um quasi als Moderator Lösungen für schwierige Bereiche zu finden.

Das Land hat das Instrument auch ins Leben gerufen, um Vorstellungen von Eigentümer und Stadt für bestimmte Bereiche abzuklopfen. Eben deshalb biete sich der Flächenpool auch für die Luga an. Moderator ist Heinz Weifels von der begleitenden Agentur NRW urban.

Unter anderem soll geprüft werden, ob das Planungsrecht vielleicht flexibler gestaltet werden kann. Ziel sei, Leerstände zu beseitigen. Der Eigentümer habe das Gefühl, dass er durch den Bebauungsplan in seinen Möglichkeiten eingeschränkt werde. Das Korsett für den Bereich könne zu eng sein. In den Gesprächen solle auch geprüft werden, ob man da etwas lockern könne.

"Die Situation derzeit ist auf jeden Fall unbefriedigend", sagt Bürgermeister Dominik Pichler. Verbesserungen seien aus vielen Gesichtspunkten wünschenswert. "Wir sehen mit Sorge, dass es dort viele Leerstände gibt, eben deshalb haben wir den Bereich auch beim Flächenpool gemeldet."

Die Verwaltung sei sehr daran interessiert, dass in dem Bereich etwas passiert. Momentan sei die Passage kein Aushängeschild für die Kevelaerer Innenstadt, so der Bürgermeister. Ein Gespräch des Eigentümers mit dem Moderator des Flächenpools habe es schon gegeben. Die Gespräche würden weiter laufen, etwas ganz Konkretes liege aber noch nicht vor, heißt es von Seiten der Stadt.

Der Eigentümer selbst will zur aktuellen Situation derzeit keine Stellungnahme abgeben.

Das ganze Thema sei sehr sensibel, so Pichler. "Das gestaltet sich nicht einfach", sagt er. Eben auch deshalb sei der Weg über den Flächenpool ein Ansatz. Denn gerade, wenn lange über ein Thema verhandelt werde, sei es hilfreich, wenn ein neutraler Dritter eingeschaltet werde.

(RP)
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