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Goch Die schrägen Gocher Vögel

Goch · Vögel, Krähen genau genommen, aus Fingerabdrücken? Geht das? Günter van Sambeck, aus Weeze stammender Wahl-Krefelder, beweist mit seiner ab sofort erhältlichen Goch-Briefkarte: Das geht. Und es kommt an.

Das sind doch — Krähen. Da hocken sie, neun an der Zahl, neugierig und unternehmungslustig, mit oder ohne Schal, manche mit gekröntem Haupt, und gucken sich gemeinsam Goch an. Die Susmühle, die Maria-Magdalena-Kirche, das Steintor, den Altbau des Rathauses am Markt. Krähen, ganz sicher.

Aber der zweite, spätestens der dritte Blick entlarvt: Das sind eigentlich Fingerabdrücke. Die gehören Melanie Brück. Mit ihren Fingern und geübten Federstrichen entstehen die Krähen. Und es entstand, nach einem Gang durch die Innenstadt, auch die Auswahl der Motive für die in dieser Art erste und absolut einzigartige Karte "Grüße aus Goch".

Gelernter Drucker

In Krefeld entworfen, verlegt von einem, der aus Weeze stammt, in Goch zur Schule ging und in Krefeld als "selbst ernannter Abenteurer" lebt. Das jedenfalls sagt Günter van Sambeck über Günter van Sambeck.

Der hat sich aufs Entwickeln außergewöhnlicher Verpackungen aus Papier und Pappe spezialisiert. Mit dem Werkstoff weiß er umzugehen. Van Sambeck ist gelernter Drucker. Namhafte Unternehmen sind seine Kunden. Aber die Kreativität, die strahlt nun auch in einen ganz anderen Bereich aus: Papeterie.

Annette Niewerth, Inhaberin der Buchhandlung am Markt (Ecke Frauenstraße) in Goch, lernte van Sambeck bei einer Messe kennen — und war von den schlauen, geselligen, intelligenten und manchmal auch richtig schön gemeinen Krähen so begeistert, dass die Idee schnell geboren war. Niewerth: "Es gibt zwei Goch-Postkarten mit den üblichen Fotografien, aber sonst gibt es nichts.

Daher haben wir beschlossen: Wir machen eine!" Nicht einfach, sondern doppelt, mit Umschlag. Da ist Platz zum Schreiben. Aus schönem, naturfarbenem Karton mit fast samtigem Griff. Auf solche Details achtet Drucker van Sambeck natürlich ganz besonders. "Und natürlich mit den Krähen", betont Annette Niewerth. Sie, die schrägen Gocher Fingerabdruck-Vögel, machen die Karte unverwechselbar.

Wer welche haben möchte, der muss sich beeilen. Die Auflage ist limitiert, nachgedruckt wird nicht. Aber Annette Niewerth, Günter van Sambeck und "Finger-Frau" Melanie Brück hecken schon was Neues aus. Ist sie vergriffen, die Auflage der "Grüße aus Goch"-Karten, dann gibt es nicht mehr die gleichen, aber es gibt ein neues Motiv. Denn die Zeichnerin hat bei ihrem Stadtrundgang weitaus mehr gesehen, was "druckreif" ist.

Dass die Krähen das Zeug zum Kult haben, daran zweifelt auch Gochs Wirtschaftsförderer Rüdiger Wenzel nicht. "Eine wirklich sehr gelungene Idee, die Stadt darzustellen — und für sie zu werben", sagt Wenzel. Und arrangierte ganz schnell, dass die Karten zudem im Rathaus an der Info verkauft werden. Solange der Vorrat reicht.

(RP)
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