Uedem Die "Spargelspinne" hilft bei der Ernte

Uedem · Der Spargelhof Poen in Uedem baut seit 26 Jahren Spargel an. Geerntet wird auch heute immer noch von Hand - technische Hilfsmittel wie die "Spargelspinne" erleichtern den Erntehelfern die Arbeit auf den Feldern aber.

 Hendrik Jordans, Produktionsleiter beim Spargelhof Poen, beim Ernten mit der blauen Spargelspinne.

Hendrik Jordans, Produktionsleiter beim Spargelhof Poen, beim Ernten mit der blauen Spargelspinne.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Seit 26 Jahren baut Familie Poen in Uedem und Umgebung Spargel an. Eine lange Zeit, in der sich im Ernteablauf einiges getan hat. Zwar wird bei Poen - wie in den meisten Betrieben - immer noch mit der Hand geerntet. Die technischen Möglichkeiten zur Erleichterung und Unterstützung der Erntehelfer werden indes immer besser. Familie Poen, die ihre Produkte in Anlehnung an das naheliegende Naturschutzgebiet unter dem Firmennamen "Hochwald-Spargel" anbaut, erntet und vertreibt, hat kürzlich aufgerüstet: Eine neue Generation der sogenannten "Spargelspinne" unterstützt die polnischen Erntehelfer in dieser Saison erstmalig auf dem Feld.

Betrieben wird der Hof, der nicht nur produziert, sondern auch mit eigenen Vertriebsstellen in Uedem, Xanten, Kalkar, Kellen und Kranenburg vertreten ist, von Friederike und Jann-Henn Poen, Tochter Rachel Poen und Neffe Hendrik Jordans. Letzterer ist für die Produktion des Spargels verantwortlich und setzt die neuen "Spargelspinnen" derzeit bei der Ernte auf den Feldern ein. Sie unterstützen die Feldarbeiter dabei, die Folien, die die Spargeldämme überdecken, anzuheben und fürs Stechen erreichbar zu machen. Die vier bereiften "Beine" der Spinne rollen links und rechts entlang des Dammes, in der Mitte wird die Folie von der Spinne angehoben und macht den Damm so zugänglich für die Erntehelfer, die mit flinken Händen den Spargel stechen und in an der Maschine angebrachte Körbe werfen. An der Spinne gibt es einen Geschwindigkeitsregler, sie rollt automatisch, während die Arbeiter den Spargel aus dem Damm stechen. Ist sie mal zu schnell für die Erntehelfer, stoppt sie aufgrund einer eingebauten Lichtschranke automatisch.

Die batteriebetriebenen Spargelspinnen kommen bei Familie Poen bereits seit einigen Jahren zum Einsatz. Die seit dieser Saison eingesetzte neue Generation kann aber etwas, das ihre Vorgänger nicht konnten: Um zu gewährleisten, dass der Spargel auch bei niedrigeren Temperaturen wächst, wird über manchen Dämmen - zusätzlich zum üblichen Folienüberzug - mit Haltebügeln ein sogenannter "Folien-Minitunnel" aufgebaut, der eine Art Treibhaus um den Damm herum erzeugt und die Wärme bündelt. Die neue Generation der Spargelspinne hebt die direkt über den Damm gezogene Folienschicht, sowie die Folie des "Minitunnels" an, damit die Erntehelfer diesen Arbeitsschritt nicht mehr selbst ausführen müssen. "Die Maschine hat zwei Vorteile. Sie macht einerseits den Erntevorgang schneller und verhindert andererseits, dass beim manuellen Anheben der Folie Spargelköpfe abgebrochen werden", erklärt Jordans, der die in den Niederlanden produzierte Maschine auf einer Fachmesse gesehen hat.

Die Anschaffung des neuen batteriebetriebenen Erntehelfers hält der 35-Jährige für eine gute Investition: "Sie erleichtert unseren polnischen Mitarbeitern in Bezug auf das Folienmanagement erheblich die Arbeit", sagt er. Am Pfingstsonntag, 8. Juni lädt der Spargelhof Poen wieder zum großen Hoffest nach Uedem ein. Der Erlös geht auch in diesem Jahr an einen guten Zweck, diesmal an die Hilfsorganisation I.S.A.R. Kinderbelustigung, eine Oldtimer-Traktorenschau und vieles mehr ist ab 10 Uhr geplant, auch wird Familie Poen die Besucher wieder auf die Felder führen und zeigen, wo der Spargel herkommt und wie er in Uedem geerntet wird - durch fleißige Hände, mit Unterstützung der Spargelspinne.

Weitere Infos zum Hof gibt es auf:

www.hochwald-spargel.de

(RP)
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