Goch Ehrenamt - vom Büro in den Baggersee

Goch · Michael Janssen ist diplomierter Bankbetriebswirt. Doch das ist nicht alles. In seiner Freizeit engagiert er sich ehrenamtlich bei der DLRG - ohne das Verständnis des Arbeitgebers wäre das nicht möglich.

WEEZE (RP) Michael Janssen ist diplomierter Bankbetriebswirt. Doch das ist nicht alles. In seiner Freizeit engagiert er sich ehrenamtlich bei der DLRG - als Einsatztaucher und Taucheinsatzleiter. Das ist mehr als ein Hobby. Und unbedingt ernst zu nehmen.

Michael Janssen bleibt die Ruhe selbst. Welche Wogen dem Diplom-Bankbetriebswirt im Alltag auch immer entgegen schlagen mögen, Hektik kommt bei ihm nicht auf. Die beste Schule dafür sei sein Ehrenamt, ist sich der Mitarbeiter der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze sicher. Schließlich ist die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, kurz DLRG, von Kindesbeinen an sein Wegbegleiter. Heute ist Michael Janssen als Einsatztaucher und Taucheinsatzleiter vor allem bei Ernstfällen nicht mehr wegzudenken. "Sobald mich der Alarm erreicht, muss ich los - egal, womit ich gerade beschäftigt bin", sagt der erfahrene Taucher.

Vor Ort erwarten ihn und das Team dann Gegebenheiten, die nicht planbar sind. Da hilft nur eines: ruhig bleiben. Janssen weiß, dass es - ähnlich wie bei Feuerwehrmännern und -frauen - keine Selbstverständlichkeit ist, vom Arbeitgeber bei diesem Engagement unterstützt zu werden. "Der Sparkassenvorstand hat mir von Anfang an signalisiert: "Ehrenamtlich retten - das ist jede Unterstützung wert." Obwohl schon mal (Arbeits-)Zeit dafür "draufgeht".

Auch als Sponsor ist die DLRG bei der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze keine Unbekannte. Die Finanzierung über Mitgliedsbeiträge sei vor allem mit Blick auf die Anschaffung von Booten, Tauchausrüstung und vielem mehr überhaupt nicht denkbar. "Wir sind angewiesen auf Unterstützung - und die leistet die Sparkasse auf großzügige Art", so Michael Janssen.

Der 43-Jährige, der als Taucher der DLRG-Ortsgruppe Weeze im Einsatz ist, wurde quasi mit Schwimmhäuten geboren. Seine Mutter gibt seit weit mehr als 40 Jahren Schwimmkurse in Kleve und Bedburg-Hau, so dass die DLRG für ihn immer schon eine große Rolle gespielt hat. Viele Jahre im Rettungsschwimmwettkampf, im Wachdienst an Badegewässern, als Ausbilder, in der Jugendarbeit, als Bootsführer, Tauchwart, Taucheinsatzführer, Kassenprüfer und Bezirksleiter folgten. Für seine längerfristigen Einsätze bei Hochwasserkatastrophen wurde der Bankbetriebswirt mit mehreren Medaillen ausgezeichnet.

Diese Auszeichnungen machen stolz, sind aber nicht sein Anreiz. "Wasser ist mein Element, und ich bin immer weiter in die DLRG, das Team und unsere Herausforderungen hineingewachsen. Das macht Spaß. Helfen zu können ist ein großartiges Gefühl", unterstreicht der Einsatztaucher. Genau das ist der Ursprung der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft: "Wir sind kein Schwimmverein", sagt Janssen. Schließlich wurde die DLRG 1913 nach einem Unglück auf Rügen gegründet. Wasserrettungsdienst, Aufklärung und Schwimmausbildung sind seither ihre Kernaufgaben. Michael Janssen appelliert an alle Arbeitgeber, solches Engagement zu unterstützen, damit "ehrenamtlich retten" eine Selbstverständlichkeit bleibt. Nicht zuletzt die Feuerwehr ist auf derartige Unterstützung dringend angewiesen.

(RP)
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