Goch-Hommersum Eigenes Biogemüse vom fremden Acker

Goch-Hommersum · 50 Parzellen zur Selbstbewirtschaftung bietet das Unternehmen "Ackerhelden" Interessierten auf dem Bioland-Hof Bodden in Hommersum an. Die Profis geben Hilfestellung für den Anbau. Einige Interessenten gibt es bereits.

 Das Team der "Ackerhelden" gemeinsam mit den Hof-Betreibern (von links): Tobias Paulert, Hildegard Lintzen, Jens Bodden, Andrea Bodden, Hanna Lintzen und Franz-Theo Lintzen.

Das Team der "Ackerhelden" gemeinsam mit den Hof-Betreibern (von links): Tobias Paulert, Hildegard Lintzen, Jens Bodden, Andrea Bodden, Hanna Lintzen und Franz-Theo Lintzen.

Foto: Gottfried Evers

Gemüseland bewirtschaften und bis zu 30 Kulturen selbst anbauen - das ist das Konzept, das das Unternehmen "Ackerhelden" Interessenten ab Mitte Mai auch in Hommersum auf dem Bioland-Hof Bodden zur Verfügung stellen möchte. Gegen einen Saisonpreis von 248 Euro für eine 40 Quadratmeter große Parzelle wird den Nutzern alles bereitgestellt, was sie für einen erfolgreichen Anbau von Bioprodukten benötigen: Fachliches Knowhow und Hilfestellung bei der Bewirtschaftung sowie die Vorbepflanzung mit 20 verschiedenen Gemüsesorten, benötigtes Gerät, kostenloses Saatgut und Gießwasser.

Die "Ackerhelden" sind ein junges Unternehmen. "Im Jahr 2013 haben wir mit drei Standorten in Berlin, Mönchengladbach und Bremerhaven gestartet", erzählt Tobias Paulert. Zusammen mit Birger Brock hatte er die "Ackerhelden" in Essen gegründet. In der Saison 2014 kamen bereits acht weitere Standorte hinzu - unter anderem auch Kamp-Lintfort. Daher stamme auch der Kontakt zu Familie Bodden in Hommersum. Andrea Bodden, die den Bioland-Hof mit ihrem Mann Jens Bodden gemeinsam führt, erklärt die Vorzüge des Betriebs: "Der Hof liegt hier in einer Sackgasse. Wir haben also keinen Durchgangsverkehr. So kann man Kinder laufen lassen - optimal für ein schönes Picknick am Wochenende."

Für die "Ackerhelden" steht im Vordergrund ihres Angebots, dass die Kunden Lebensmittel wieder richtig wertschätzen lernten. Viele Kinder, gerade in Großstädten, könnten nur noch drei Gemüsesorten aufzählen. Hier wolle man entgegenwirken und ein Bewusstsein für nachhaltige und ökologische Produktion von Lebensmitteln schaffen, berichtet der Ackerhelden-Gründer.

Die Saison geht von Mitte Mai bis Ende November, erklärt Paulert. Angefangen werde klassisch mit Radieschen, andere Sorten wie Spinat, Mangold oder Kartoffeln kämen hinzu. Für die insgesamt 2000 Quadratmeter große, erweiterbare Fläche in Hommersum suchen die Ackerhelden gemeinsam mit Familie Bodden nach Interessenten aus der Umgebung, die einen eigenen Gemüseacker nach streng biozertifizierten Standards bewirtschaften wollen. Auf zehn Parzellen gebe es bereits Anwärter. Damit sich das Unternehmen in Hommersum auch für die Betreiber lohnt, sollten bis Mai noch weitere 40 hinzu kommen.

Das Klientel der Ackerhelden setze sich aus ganz verschiedenen Leuten zusammen. "Da gibt es Bürogemeinschaften, Familien, Wohngemeinschaften, Senioren oder auch junge Paare", sagt Paulert. Für viele sei die Feldarbeit ein entspannter Ausgleich zum Büroalltag. Andere Kunden gehe es vor allem un den Etrag, denn der Nutzen für den relativ geringen Aufwand sei groß. Mit einer Parzelle könnten sich zirka drei Personen versorgen. Dafür müsse man mit einem wöchentlichen Aufwand von durchschnittlich zwei Stunden rechnen, berichtet Paulert.

Wer Interesse hat, kann sich entweder an Familie Bodden in Hommersum wenden oder für weitere Informationen die Homepage der Ackerhelden unter www.ackerhelden.de besuchen.

(RP)
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