Goch Ein neues Zuhause für die Glückspfoten

Goch · Ehrenamtliche Helfer haben am Wochenende das ehemalige Vereinshaus des Hundesportvereins DSV MV Kleve abgebaut. Die massive Bleibe soll für die in Raumnot geratenen Weezer Tierpension wieder aufgebaut werden

 Packten tatkräftig mit an: Hans Hille (v.l), Domenik Hildebrandt, Andreas König und Mika Heckrens. Oben auf dem Dach befindet sich Stefan Scheikin, der vorsichtig die Eternitplatten löste.

Packten tatkräftig mit an: Hans Hille (v.l), Domenik Hildebrandt, Andreas König und Mika Heckrens. Oben auf dem Dach befindet sich Stefan Scheikin, der vorsichtig die Eternitplatten löste.

Foto: van Offern

Es war noch einmal gut gegangen für die zehn Hunde, die derzeit in der Weezer Tierpension "Glückspfote" untergebracht sind. Als vor gut einer Woche das Gebäude brannte, konnten die Tiere gerade noch gerettet und in einer benachbarten Scheune untergebracht werden. Dank der spontanen Hilfe einiger Tierfreunde gibt es demnächst auch wieder ein Haus für die Tiere.

Andreas König, ehrenamtlicher Mitarbeiter der "Glückspfote", erzählt, dass der Hilferuf auf Facebook nicht ungehört blieb. "Sogar die Kinder von der Pfadfindergruppe haben geholfen und die Hunde beschäftigt als wir die Nachbarscheune provisorisch für die Tiere hergerichtet haben", berichtet er. Am Samstag schließlich waren noch weitere Helfer zur Stelle.

Es ging um das ehemalige Vereinshaus des Hundesportvereins DSV MV Kleve. Es steht auf einem Wiesengelände nahe der Kalkarer Straße. Es ist Samstagvormittag, und auf dem Dach steht Stefan Scheikin. Er löst vorsichtig die Eternitplatten, damit sie nicht kaputt gehen, und reicht sie herunter. Dort steht Domenik Hildebrandt (19), er nimmt die Teile an und stapelt sie zum Abtransport nach Weeze. Spontan haben sie sich bereit erklärt, der in Raumnot geratenen Tierpension zu helfen. Zusammen mit Andreas König haben sie sich vorgenommen, das ganze Gebäude abzubauen und in Weeze als neues Heim für die "Glückspfote" wieder aufzubauen. "Das ist machbar", sagen die Männer, "denn die Hütte besteht aus einzelnen Elementen, die zusammengesteckt sind."

Domenik Hildebrandt und Stefan Scheikin sind nicht die einzigen, die hier ehrenamtlich eingesprungen sind. In Weeze sind zeitgleich weitere sieben Helfer bei der Arbeit. Sie bereiten den Platz schon mal vor, an dem das Gebäude wieder errichtet werden soll. Das aber wird an diesem Samstag wohl kaum noch möglich sein. Andreas König: "Abbauen ja, an mehr Wunder glaub ich heute nicht mehr."

Die Hütte auf dem Gelände der Deutschen Bahn in Kleve sollte eigentlich abgerissen werden. Wie Andreas König erzählt, habe man schon länger vorgehabt, das Gebäude in Kleve ab- und in Weeze wieder aufzubauen, um die räumlichen Möglichkeiten der "Glückspfote" zu verbessern. Nun sei es dringend, denn die Scheune, in der die Hunde zurzeit untergebracht sind, sei schwer beheizbar. "Bei Regenwetter hätten wir die Aktion nicht machen können, denn dann wäre der Lastwagen wohl auf der Wiese eingesackt", sagt Andreas König. Der Frost der letzten Tage aber habe dafür gesorgt, dass der Untergrund hart genug ist, um darauf mit einem schwer beladenen Laster zu fahren.

Schwer wird die Ladung sein, denn die einzelnen Wände der Hütte sind aus Stahl. Viele Holzteile müssen entsorgt werden und auch das alte Dämm-Material. "Wir müssen gut sortieren, dann ist die Müllentsorgung nicht so teuer", sagt Stefan Scheikin, der von Beruf Schlosser ist und Erfahrung im Hallenbau mitbringt.

Heino Gall, Leiter der Weezer Tierpension, freut sich über die tatkräftige Hilfe. 50 Quadratmeter "Wohnraum" wird den Hunden dann zur Verfügung stehen. Die "Glückspfote" ist auch Ausbildungszentrum für Hund und Halter, sowie eine Tagesstätte für Hunde.

(RP)
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