Goch Eltern nicht begeistert vom Losverfahren an der Realschule

Goch · Weil es zu viele Anmeldungen gab, musste die Rektorin das Los entscheiden lassen. Es gab keine andere Wahl für sie.

Die Rektorin der Leni-Valk-Realschule war selbst überrascht, dass die wenig erfreuliche Situation an ihrer Schule gestern im Ausschuss mit keinem Wort erwähnt wurde. "Ich hätte doch damit gerechnet, dass über dieses Problem gesprochen wird", sagte Ursula Arens. Wie berichtet, hat es an der Realschule die Situation gegeben, dass mehr Schüler angemeldet wurden, als aufgenommen werden konnten. Die Rektorin hatte daraufhin losen müssen und neun Kindern eine Absage geschickt. Die Eltern seien nicht gerade begeistert gewesen, so die Rektorin. Auch von einigen Politikern sei sie angesprochen worden, warum denn nicht Gocher Kinder bevorzugt würden. Das aber sei rechtlich nicht möglich. Die Schulleiterin hatte sich extra noch einmal in Düsseldorf rückversichert und die klare Auskunft bekommen, dass weder Note noch die Art der Empfehlung oder der Wohnort der Kinder bei der Auswahl berücksichtigt werden dürften. "Uns blieb also nichts anderes übrig als das Losverfahren", sagt sie. Gerade deshalb hätte sie erwartet, dass die Politiker sich auch im Ausschuss einmal öffentlich zu der Situation äußern würden.

Die Sitzung verlief gestern Abend unspektakulär. Der Ausschuss brachte eine neue Satzung für die Elternbeiträge in der Offenen Ganztagsschule (Ogata) auf den Weg. Seit 2005 gibt es dieses Betreuungsangebot an den Gocher Grundschulen. Seitdem waren die Beiträge stabil. Sie kosteten für das erste Kind 35 Euro, für das zweite 30 Euro, für das dritte 25, ab dem vierten Kind war die Ogata kostenfrei. Dieses Geld ist zur Refinanzierung des Eigenanteils der Stadt beim Betreuungsangebot gedacht. "Da sich der Eigenanteil der Stadt erhöht hat, schlagen wir auch eine moderate Erhöhung der Beiträge vor", erläuterte Hermann-Josef Kleinen von der Stadt Goch. Ab dem kommenden Schuljahr sollen 40 Euro für das erste Kind, 35 Euro für das zweite und 30 für das dritte erhoben werden. Dieses Geld fließt direkt an die Träger der Ogata-Angebote. Die Beiträge seien immer noch günstig, die Nachbarkommunen würden im Schnitt 60 Euro nehmen, hieß es. Der Ausschuss stimmte der Erhöhung einstimmig zu, die der Rat noch beschließen muss.

(RP)
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