Goch Erntedank in Petrusheims Scheune

Goch · Mehrere Vereine des Ortes sowie die Kindergärten bereiten derzeit die Erntedank-Gottesdienste in der Einrichtung für Alte und Nichtsesshafte vor. Kirchenchöre sind dabei, es gibt Rundführungen durchs Gelände und Kinderunterhaltung.

 Im Petrusheim ist das "Bodenpersonal" am Werk und sorgt für reiche Ernten. Es gibt vieles zu entdecken, und beim Erntedankfest mit vielen Gruppen, Landwirten und Landfrauen sind die Besucher zur Erkundung eingeladen.

Im Petrusheim ist das "Bodenpersonal" am Werk und sorgt für reiche Ernten. Es gibt vieles zu entdecken, und beim Erntedankfest mit vielen Gruppen, Landwirten und Landfrauen sind die Besucher zur Erkundung eingeladen.

Foto: Gerhard Seybert

In diesem Jahr gibt es ganz besonders viel Anlass, dem Schöpfer für all das zu danken, was er mit einiger Hilfe durch fleißiges Bodenpersonal auf den Feldern und in den Gärten hat wachsen lassen. Die Kirchengemeinde St. Cyriakus lädt wie schon im vergangenen Jahr zum Erntedankgottesdienst im Petrusheim ein. Dort sind nicht nur viele landwirtschaftliche Erzeugnisse gewachsen, dort gibt es auch einen geeigneten Raum zum (Messe) Feiern: eine große Scheune, in der zahlreiche Gläubige aus Weeze Platz finden sollen.

Nicht nur Pfarrer Klaus Martin Niesmann bereitet sich auf den Gottesdienst an ungewöhnlichem Ort vor, auch mehrere Vereine, Verbände und sonstige Gruppierungen sind bereits aktiv. So werden der Cyriakus-Kindergarten und der Franziskus-Kindergarten sich einbringen, die Landfrauen sind dabei und einige Landwirte um Ortslandwirt Georg Mund aus Wemb. Selbstverständlich werden die Chöre aus Weeze und Wemb dabei sein und zum Lobe Gottes kräftig singen. Damit sich sowohl Familien als auch Freunde eher feierlicher Gottesdienste wohlfühlen, wird es erst ein Angebot für Eltern mit Kindern um 15.30 Uhr geben und später ab 18 Uhr die Festmesse.

"Die Besucher sollen auch Gelegenheit haben, unsere Ställe kennenzulernen", erklärt der neue Leiter der Landwirtschaft des Petrusheims, Stefan Pickhardt. Er hat mit seinen Mitarbeitern und einigen bewohnern dafür gesorgt, dass nicht nur die Scheune voller Korn sein wird, sondern auch die Tiere wieder genügend hofeigenes Futter bekommen können. Zum Verkaufen, fürs Silo und für die Biogasanlage fällt auch noch einiges ab. Die Gäste werden sich neben Kartoffeln und Rüben an Obst und Gemüse, Brot, Marmelade und Eingekochtem erfreuen können, das die Landfrauen präsentieren. Küsterin Hanni Koenen hat die Deko übernommen, natürlich unterstützt von den Landfrauen. Kinder dürfen probehalber auf Treckern Platz nehmen.

Stefan Pickhardt, Nachfolger von Thomas Oeschger, der inzwischen im Ruhestand ist, berichtet, was alles in diesem Jahr vom Petrusheim produziert wurde: "1,3 Millionen Liter Milch von 140 Kühen, 160 Mastbullen, von denen pro Jahr etwa die Hälfte geschlachtet wird. Dazu mästen wir noch ungefähr 2000 Schweine." Der Großteil der Rinder wird übrigens in Pont geschlachtet, etwa 15 bis 20 im Jahr direkt im Petrusheim. In der dortigen Metzgerei werden sie dann gleich verarbeitet und portioniert verkauft oder in der Küche des Hauses verbraucht.

Auch von einer guten Getreideernte mit 9,2 Tonnen Weizen kann Pickhardt berichten. Gerste fürs Schweinefutter, sehr viele Kartoffeln, die vorrangig an niederländische Pommes-Fabriken verkauft werden, Zuckerrüben fürs Werk in Appeldorn und Raps, der in Kleve zu Industrieöl verarbeitet wird, kamen hinzu. Der Mais geht in die Biogasanlage, deren Wärme wiederum die Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung vor dem Frieren schützt. Sechs Festangestellte und zwei Azubis, verstärkt um einige Bewohner, kümmern sich durch die Petrusheim-Landwirtschaft.

(RP)
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