Uedem "Flori-Kids" ergänzen Uedemer Wehr

Uedem · "Ein lang gehegter Traum wird war", sagte Gerhard Ingenerf, Leiter der Uedemer Feuerwehr, angesichts der am Sonntag ins Leben gerufenen Kinderfeuerwehr. Der Tag der offenen Tür lockte zahlreiche Besucher mit Schauübungen.

 Hoch konzentriert gingen die Nachwuchskräfte beim Tag der offenen Tür zu Werke.

Hoch konzentriert gingen die Nachwuchskräfte beim Tag der offenen Tür zu Werke.

Foto: GOTTFRIED EVERS

"Ihr habt der Gemeinde einen großen Wunsch erfüllt. Ich bin ganz stolz auf euch." Das sagte Rainer Weber, Bürgermeister von Uedem, anlässlich der Gründung der ersten Kinderfeuerwehr in der Schusterstadt. "Dort sitzt unsere Zukunft", sagte er weiter und wies auf die 18 Mädchen und Jungen zwischen sechs und zehn Jahren, die soeben die Urkunden erhalten hatten, auf denen ihre Gründungsmitgliedschaft dokumentiert ist.

Der 125. Geburtstag der Freiwilligen Feuerwehr Uedem sowie der "Tag der Verkehrssicherheit" waren weitere Anlässe für den Tag der offenen Tür am Gerätehaus am Westwall, den einige hundert Besucher nutzten, um spannende Schauübungen zu beobachten und sich zu vielen verschiedenen Themen rund um die Sicherheit auf der Straße zu informieren.

Gerhard Ingenerf, Leiter der Uedemer Feuerwehr, lobte das Bemühen um die Gründung der Kinderabteilung: "Ein lang gehegter Traum wird wahr", betonte er. Es sei wichtig, Kinder schon früh an das Ehrenamt heranzuführen. Wie Sprecher Alexander Janßen erläuterte, gab es jedoch ein paar gesetzliche Hürden, denn bis vor eineinhalb Jahren gab es neben dem Einsatz in den Freiwilligen Feuerwehren ab 16 Jahren nur die sogenannte Jugendfeuerwehr ab dem Alter von zehn Jahren. Nun aber erlaube das "Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz", kurz BHKG, auch eine Abteilung für die Kleinen. "Flori-Kids" heißen sie in Uedem nach dem Heiligen Florian, dem Schutzpatron gegen Feuergefahren. Fünf Betreuerinnen und ein Betreuer werden sich künftig alle zwei Wochen um die kleinen Blauröcke kümmern.

 Zum Programm des Tages der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr gehörten unterschiedliche Schauübungen, bei denen nicht nur die "Flori-Kids" viel lernten.

Zum Programm des Tages der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr gehörten unterschiedliche Schauübungen, bei denen nicht nur die "Flori-Kids" viel lernten.

Foto: Gottfried Evers

Betreuerin Jennifer Janßen erklärte, wo die Brandschutzerziehung ansetzen wird: "Sie werden lernen, was gutes und was schlechtes Feuer ist, wie man einen Notruf absetzt, woran man Gefahren erkennt. Auch kleine Experimente mit Wasser werden wir machen."

Der neunjährige Fabian freut sich am meisten auf eine Wasserschlacht, und Colin, sieben Jahre alt, möchte die großen Einsatzwagen ganz genau kennenlernen. Damit die jüngsten Feuerwehrleute gleich loslegen konnten, gab es am Tag der offenen Tür viele Gelegenheiten, Wasserschläuche auszuprobieren, auf Einsatzwagen zu klettern und sie zu erkunden. Verschiedene Simulatoren machten anschaulich, was im Straßenverkehr so alles passieren kann. So hatte die Expertenkommission für Verkehrssicherheit, DEKRA, ein Gerät im Einsatz, mit dem jeder, der sich traute, einmal spüren konnte, wie es sich anfühlt, wenn ein Auto sich überschlägt. "Megakrass" fand das der siebenjährige Alexander, nachdem er mehrere Male, gut angeschnallt im Überroll-Simulator um die eigene Körperachse gedreht worden war. Beliebt waren auch die Fahrsimulatoren.

Informationen rund um die erste Hilfe und Vorführungen mit Defibrillatoren für Laien waren Sache des Roten Kreuzes. Hier bildeten sich schnell große Gruppen interessierter Besucher aller Altersgruppen. Stündlich gab es Schauübungen der Jugendfeuerwehr, der Einsatzkräfte und der Seniorenabteilung "Löschknechte". Werner van Briel, ehemaliger Bürgermeister, überreichte der Freiwilligen Feuerwehr Uedem eine Spende der Bürgerschaftsstiftung in Höhe von 2000 Euro. "Hier ist Nachhaltigkeit gegeben", sagte er mit Blick auf die Tatsache, dass diese neuen Mitglieder wahrscheinlich "viele Jahrzehnte" ehrenamtlich tätig sein werden.

Zu den jüngsten Feuerwehrmännern und -Frauen sagte er: "Ihr wisst ja, was jetzt auf euch zukommt: Wenn der Pieper geht, Handy weg, Essen stehen lassen und los zum Einsatz."

(ath)
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