Goch-Asperden Förderverein Graefenthal präsentiert Papsturkunden

Goch-Asperden · Die unendlich wertvollen 18 Graefenthaler Papsturkunden wurden durch Hans-Georg Steiffert als Heft 3 einer Schriftenreihe in der Remise des Klosters Graefenthal der Öffentlichkeit vorgestellt.

 Hans-Georg Steiffert, Michael Urban und Camiel Engelen mit der Reproduktion eines Papstbriefes.

Hans-Georg Steiffert, Michael Urban und Camiel Engelen mit der Reproduktion eines Papstbriefes.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Nachdem der Förderverein die Beschreibung der zeitlichen Entwicklung des Klosters in Heft 1 und den Werkbericht der Digitalisierungsgruppe in Heft 2 dargestellt hatte, beschäftigte sich Steiffert auf 112 teilweise mit Farbfotos unterstützten Seiten mit den Papsturkunden, bewertete ihren Inhalt und ordnete sie in den historischen Kontext ein. Vizevorsitzender Michael Urban vom Vorstand des Fördervereins nannte die Publikation "ein aufwendiges, farbenfrohes Werk für die Ewigkeit". Camiel Engelen, Betreiber von Kloster Graefenthal und Beisitzer des Fördervereins, sagte, dass das Heft, das durch die Unterstützung der Volksbank an der Niers realisiert werden konnte, zum Preis von 10 Euro (für Mitglieder 8 Euro) während der Öffnungszeiten des Klostercafés zu erwerben sei. Die Auflage beträgt 500 Stück.

"Im Graefenthal-Archiv, nach dem Kloster Kamp das umfangreichste und am besten erhaltene Klosterarchiv des Niederrheins, befindet sich im Vergleich zu den anderen Archiven eine deutlich größere Anzahl an Papsturkunden", führte der Autor Hans-Georg Steiffert aus.

Die Existenz der Papsturkunden sei genau das Gegenteil dessen, was man sich darunter landläufig vorstelle. Die Initiative zur Ausstellung der Urkunden sei nicht vom Papst ausgegangen, sondern einer Initiative der jeweiligen Graefenthaler Äbtissinnen zu verdanken. Diese hätten sich 17 Mal an den Papst gewandt. Dabei setzten sich die Nonnen mit einer bemerkenswerten Zielstrebigkeit und taktischem Geschick für die Belange ihres Klosters ein, für seine Gründung, seine wirtschaftliche und rechtliche Konsolidierung und für die Abwehr äußerer Widersacher. "Sie verstanden es, sich der Unterstützung einer effizienten päpstlichen Behörde und des dort angesiedelten juristischen Sachverstandes zu vergewissern", sagte der ehemalige Leiter des Collegium Augustinianum Gaesdonck, dem Aufbewahrungsort des Graefenthal-Archivs.

(stw)
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