Goch-Pfalzdorf Friedwald-Firma sucht jetzt nach Alternativ-Standort

Goch-Pfalzdorf · Die Pläne für einen Friedwald im Tannenbusch sind vom Tisch. Wie berichtet, hat der Rat mit Mehrheit gegen das Projekt votiert. Geplant war, in dem Waldstück Bestattungen an Baumwurzeln zu ermöglichen. 80 000 Beisetzungen wären dort möglich gewesen.

"Die Ablehnung hat mich schon etwas überrascht", sagt Stephan Martini, der für die Friedwald GmbH die Gespräche mit der Verwaltung geführt hatte. Er hatte auch persönlich an der entscheidenden Sitzung teilgenommen. Er wunderte sich auch darüber, dass die CDU geschlossen gegen das Projekt votiert hatte, obwohl der Fraktionszwang aufgehoben war. Er habe zuvor Signale aus Reihen der Christdemokraten bekommen, dass einige dem Friedwald durchaus positiv gegenüberstehen. Die Verwaltung habe das Projekt vernünftig geprüft. Wie berichtet, hatte die Verwaltung auch empfohlen, das Projekt zu genehmigen. Dieser Empfehlung folgte die Mehrheit der Politiker nicht.

Goch war nicht die erste Kommune, die gegen einen Friedwald gestimmt hat. "Es ist nicht so selten, dass unsere Projekte abgelehnt werden", so Martini. Schließlich gehe es um eine Angelegenheit, die auch sehr emotional diskutiert und bewertet werde.

Das Thema "Goch" sei jetzt allerdings erledigt, das Thema "Friedwald im Kreis Kleve" aber noch auf keinen Fall. "Unser Hauptaugenmerk wird jetzt sein, zu untersuchen, welche anderen Waldgebiete sich in der näheren Umgebung für einen solchen Friedhof eignen würden", sagt Martini. Die Suche soll gemeinsam mit dem Landesbetrieb Wald und Holz erfolgen. Denn wichtiges Kriterium sei, dass die Fläche im Besitz des Landes NRW sei. Eben das war beim Tannenbusch der Fall gewesen.

In Goch hat die Diskussion über den Friedwald eine Debatte darüber in Gang gesetzt, ob nicht auf bestehenden Friedhöfen eine solche Bestattungsform angeboten werden kann. Ein Gocher hatte eine entsprechende Anregung vorgetragen, die demnächst im Bauausschuss beraten wird. In dem Zusammenhang wird sicher auch über die Möglichkeit von Urnenbestattungen auf dem Waldfriedhof Nierswalde geredet. Diese Alternative hatte die Verwaltung in der Ratssitzung ins Gespräch gebracht.

(zel)
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