Goch Gaesdoncker proben für Rock-Musical

Goch · Im Sommer führen Schüler der Q 1 des bischöflichen Gymnasiums "Mit Säbel, Herz und Papagei" auf. Daniel Verhülsdonk und Lars Poley haben das Werk komplett selbst komponiert und getextet. Rund 80 Akteure dabei.

 Die Aufführungen sind zwar erst im Juli, doch die Proben laufen bereits jetzt schon auf Hochtouren.

Die Aufführungen sind zwar erst im Juli, doch die Proben laufen bereits jetzt schon auf Hochtouren.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Die Gäste des Gaesdoncker Weihnachtskonzerts haben sich schon Appetit auf das angekündigte Ereignis holen können: Derzeit wird intensiv für ein neues Musical geprobt, das die "Q 1", Jahrgangsstufe 11, im Sommer aufführen wird. "Mit Säbel, Herz und Papagei" heißt das Musiktheaterstück, das die beiden Lehrer Daniel Verhülsdonk und Lars Poley selbst komponiert und getextet haben, um es mit insgesamt 80 Akteuren auf die Bühne zu bringen. Ob als Sänger, Orchestermusiker, Techniker oder Maskenbildner: Für jeden Schüler und jede Schülerin aus dem Literatur- und Musikkurs oder dem Kunst- und Medienkurs der Q1 gibt es (mindestens) eine Aufgabe in dem Rockmusical.

"Um das Gerüst für das Stück zusammen zu bekommen, haben Daniel und ich uns erstmal einige Tage und Nächte im Keller eingeschlossen", berichtet Lars Poley. Der Lehrer für Deutsch, Religion und Literatur und sein Kollege, Musiklehrer Daniel Verhülsdonk, wollten diesmal keine "alten Volkslieder rocken", wie sie es beim letzten Musical "Die Hexe schlägt zurück" getan hätten, sondern alles von Grund auf selber machen. Der Piratenchor, Arm in Arm schunkelnd auf schwankenden Planken, lässt da einiges erwarten. Ohne den Inhalt vorwegzunehmen darf darauf aufmerksam gemacht werden, dass niemand von Geburt an ein raubeiniger Pirat ist. Oder, anders ausgedrückt, dass es Gründe geben kann, zum Seeräuber zu werden . . .

Isabell Marx und Antoni Konieczny jedenfalls, zwei der Hauptdarsteller, sehen, solange ihre Kostüme nicht fertig sind, kein bisschen zum Fürchten aus. Das Mädchen hat die Angst vor der Bühne schon vor Jahren abgelehnt, als es im Asperdener Kinderchor sang, und auch Antoni hat einschlägige Erfahrung: Sein Vater, ein Opernsänger, hatte ihn schon als Knirps in einem Düsseldorfer Chor angemeldet. Auch ohne solche Hintergründe haben viele Gaesdoncker Schüler Spaß am Singen und stimmlich einiges zu bieten. Poley findet toll, dass heutzutage auch die Jungen für derartige Aktionen zu haben sind. "Zu meiner Zeit wäre doch kaum ein Junge auf die Bühne gegangen", sagt der 43-Jährige. Er mokiert sich deshalb auch nicht über die diversen Casting-Shows, die in manchem jungen Menschen den Ehrgeiz erwecken, es auch einmal zu versuchen . . .

18 Songs müssen sie einstudieren, von Folk bis Reggae, auch Hardrock ist dabei. Bei den Proben scheinen die Lehrer und Erzieher, die beispielsweise an E-Gitarre, Schlagzeug und Keyboard vertreten sind, besonders viel Spaß zu haben. "Vor allem aber ist es super zu sehen, mit welcher Leidenschaft die Schüler dabei sind und wie man zum Team wird. Jeder gibt sich Mühe, das Beste aus sich raus zu holen", erzählt Poley. Die 20 Musiker, die das Ganze aus dem Orchestergraben heraus an ihren Instrumenten unterstützen, spielen ebenso alles live, wie auch die Sänger auf jedes Playback verzichten.

Ron Koenen ist kein Sänger und auch kein Musiker, aber er macht sich als Zuständiger für Werbung und Ticketverkauf nützlich. "Es sind Mädchen dabei, die das Schminken übernehmen oder die Kostüme aussuchen, andere kümmern sich um Facebook und Instagram oder um die Bühnentechnik", berichtet der 16-Jährige. Drei Stunden pro Woche wird geübt - eben so viel, wie es Wochenstunden im Fach Musik/Literatur gibt. In Jahren, in denen kein Musical erarbeitet wird, spielen die Schüler dieses Kurses übrigens Theater.

Karten für die Aufführungen, die im Juli in der Gaesdoncker Aula stattfinden, gibt es bereis jetzt in der Schule und in der Buchhandlung Völcker-Janßen in Goch. Sie kosten zehn Euro für Erwachsene und sechs für Kinder.

(RP)
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