Goch Gefeierte Krimi-Premiere im Goli-Theater

Goch · Ausverkauft war der erste Film, den das Goch.TV-Team präsentierte. Der Titel des Falls lautet: "Mord im Goli".

 Das sind die Macher des ersten Gocher Krimis.

Das sind die Macher des ersten Gocher Krimis.

Foto: Gottfried Evers

Angefangen hat alles mit dem Aufruf, Drehbücher und Ideen an das Goch.TV-Team zu schicken. Zwei Jahre hat es gedauert, vom ersten Drehbuchentwurf bis zur Premiere im Goli, welches gleichzeitig einer der Hauptschauplätze des Films ist.

Der Krimi beginnt klassisch mit einem Todesfall. Der junge Thomas Jansen, gespielt von Rudi van Gemmeren, sitzt nach einer Kinovorstellung tot in seinem Sitz. Für Kinobetreiber Horst Krawuttke (Uwe Magney) und seine Tochter Julia (Franziska Figge), eine Katastrophe, da es nicht der erste Todesfall in dem gerade erst wiedereröffneten Kino ist.

Die herbeigerufenen Kommissare Willi Joosten (Kai Neumann) und Olli Schoofs (Thorsten Schmidt) vermuten rasch, dass es sich nicht um einen natürlichen Todesfall handelt. Tatsachlich gibt es ein dunkles Kapitel im Leben des Kinobetreibers, der vor vielen Jahren nach Sizilien ausgewandert war. Ob und wie dies mit den Todesfällen im Goli zu tun hat, soll hier nicht verraten werden. Den Zuschauer erwarten jedenfalls überraschende Wendungen. Untermalt werden diese von der eigens für den Film komponierten Musik von Musiker Egon Doetsch, die die Szenen dramatisch unterstützt.

Dass der charmante Heimatkrimi gleichzeitig für viele Lacher sorgte, verdankt er der guten Chemie zwischen den Kommissaren Joosten und Schoofs, gespielt von Kai Neumann und Thorsten Schmidt. Die beiden Kommissare verbringen ihre Arbeitszeit vorzugsweise im Stadtpark, an der Nierswelle oder in der Eisdiele und entwickeln dort ihre Theorien zu den Todesfällen im Goli. Dabei hat der junge Assistent Schoofs immer einen trockenen Spruch für seinen aus dem Ruhrgebiet an den Niederrhein verpflanzten Chef Joosten übrig, und zeigt eine gehörige Portion Lokalpatriotismus: "Nimm es nicht so schwer, dass du hier bist. Du hättest schließlich auch in Kleve landen können."

Überhaupt ist die vielleicht wichtigste Hauptrolle keine Person, sondern die Stadt Goch selbst. Bereits der Vorspann zeigt eine lange Kamerafahrt durch Goch, an Markt und Steintor vorbei, dann zur Nierswelle und zum Goli. Stadt und Leute werden in den zahlreichen Außenaufnahmen liebevoll in Szene gesetzt, wobei der teilweise starke Wind an den Drehtagen dem Filmteam einiges Kopfzerbrechen bereitete. Untertitel waren die Lösung in den wenigen Augenblicken, in denen die Dialoge in der Nachbearbeitung von Außengeräuschen überlagert wurden.

Fast genauso spannend wie der Krimi zeigte das ebenfalls vorgeführte Making - of, die Entstehungsgeschichte, von der ersten Idee bis zur Nachbearbeitung am Computer. Der Zuschauer erfährt, wie in mehreren Castings aus über fünfzig Bewerbern die sechs Hauptdarsteller ausgesucht wurden und wie diese die stressigen Drehtage meisterten. Es wird aber auch gezeigt, mit wie viel Engagement die Leute hinter der Kamera agieren und wie aus vielen einzelnen Szenen an Ende ein zusammenhängender Krimi entsteht. Dafür gab es am Freitag zu Recht viel Applaus des Publikums.

(RP)
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