Goch Gesamtschule Kevelaer darf neunzügig werden

Goch · Auf diese Mitteilung hatten die Beteiligten kaum zu hoffen gewagt: Wenn die Nachfrage aus Kevelaer und Weeze es so will, darf die Gesamtschule mit neun Parallelklassen an den Start gehen. Sie wird damit eine der größten weit und breit.

Auf den Antrag aus Kevelaer, eine neunzügige Gesamtschule zu genehmigen, hatte die Bezirksregierung in Düsseldorf zunächst zurückhaltend reagiert. Derart große Systeme sollen möglichst vermieden werden. Insgeheim hatte Kevelaers Schuldezernent Marc Buchholz deshalb damit gerechnet, sich doch mit sieben, maximal acht Zügen begnügen zu müssen. Was allerdings dazu hätte führen können, dass nicht für alle Interessenten Platz gewesen wären. Und das wäre schlecht gewesen, denn wer keine Gymnasialempfehlung bekommt, findet ab Sommer in Kevelaer keine andere Schulform mehr vor. Entsprechend erleichtert zeigten sich Buchholz und das Anmeldeteam, als Christina Schichtel-Winkler von der Bezirksregierung bei ihrem Besuch in Kevelaer die eindeutige Auskunft mitbrachte: "Eine neunzügige Gesamtschule ist genehmigungsfähig".

Wobei die Einschränkung gelte, dass sich neun mal 25 Kinder aus Kevelaer und Weeze anmelden müssen. "Auffüllen" mit Schülern aus Nachbarkommunen geht nicht. Nur, wenn neun Klassenstärken mit "eigenen" Kindern erreicht werden, sind auch Auswärtige willkommen. Das Schicksal der neuen Gesamtschule Kevelaer mit Teilstandort Weeze wird nicht zuletzt in der kleineren Gemeinde entschieden. Denn Weeze muss 50 Anmeldungen haben, um Nebenstandort werden zu dürfen. Die Verwaltung wirbt nach Kräften für die einzige Möglichkeit, langfristig ein weiterführendes Schulangebot im Ort zu behalten, denn die Verbundschule läuft aus.

Gerade erst waren die Eltern zu einem Info-Abend eingeladen. "Es hätte mehr Zulauf geben können, aber dies war ja auch nicht die erste Möglichkeit, sich zu informieren", stellt Johannes Peters als Leiter des Schulverwaltungsamtes fest. Die etwa 30 erschienenen Elternvertreter hätten Antworten auf alle ihre Fragen bekommen. Peters empfiehlt dringend, die Anmeldephase (10.-13. Februar in der Zweifachturnhalle des Kevelaerer Schulzentrums) nicht zu versäumen. Alle Eltern von Viertklässlern bekämen zuvor ein Anmeldeformular zugeschickt.

Zum Anmeldeteam gehören, wie berichtet, als Leiter Michael Cuypers, Rektor der Kevelaerer Realschule, Kristian Best, 2. Konrektor, Renate Timmermann, Konrektorin der Hauptschule, Tobias Jaschke, Lehrer mit Leitungsfunktion an der Verbundschule, und Angelika Eller-Hofman, Didaktische Leiterin der Gesamtschule Nettetal. Auch das dreiköpfige Sekretariat und die Hausmeisterpositionen sind bereits besetzt – lauter Fachkräfte, die schon bisher an den Kevelaerer Schulen im Einsatz sind.

Das Anmeldeteam weist auf die Chance hin, Kinder länger gemeinsam lernen zu lassen und in heterogenen Lerngruppen unterschiedliche Schulabschlüsse zu erwerben. Zum Abitur führen neun Jahre. Wer die Gesamtschule in Weeze besucht, wechselt nach der achten Klasse nach Kevelaer. Dreimal in der Woche ist Ganztag, der Unterricht wird – wohl konzentriert auf einzelne Klassen – inklusiv erteilt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort