Goch Gleichstellung kommt an

Goch · Monika van Heek blickt auf drei spannende Jahre im Amt zurück – und eine Aufgabe, die vor allem im ländlichen Raum noch immer eine besondere ist. Ein Beispiel der erfolgreichen Arbeit: der Girlsday.

 Seit drei Jahren ist sie die Ansprechpartnerin im Gocher Rathaus für Gleichstellungs-Fragen, Monika van Heek. Die Devise, hier zu sehen auf einem Plakat, lautete schon beim Dienstantritt: "Unterwegs zum Ziel ,Gleichstellung'".

Seit drei Jahren ist sie die Ansprechpartnerin im Gocher Rathaus für Gleichstellungs-Fragen, Monika van Heek. Die Devise, hier zu sehen auf einem Plakat, lautete schon beim Dienstantritt: "Unterwegs zum Ziel ,Gleichstellung'".

Foto: PRIVAT

Monika van Heek blickt auf drei spannende Jahre im Amt zurück — und eine Aufgabe, die vor allem im ländlichen Raum noch immer eine besondere ist. Ein Beispiel der erfolgreichen Arbeit: der Girlsday.

Gleichstellung in Goch — ist sie angekommen? "Ich würde eher sagen: Sie wird sehr gut akzeptiert", sagt Monika van Heek. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goch ist nun seit drei Jahren im Amt und weiß: "Gleichstellung hat hier ihre Position — doch um ebenso viele Frauen wie Männer in Führungspositionen zu sehen, wird noch Zeit vergehen. Aber: Wir sind auf einem guten Weg."

Fragt man Monika van Heek, was Gleichstellung eigentlich in und für Goch bedeutet, steckt sie ganz klar ihre Richtung ab: Frau und Beruf. Früchte dieser Arbeit sind beispielsweise der Girlsday, der seit 2011 auch bei der Stadt Goch, den Stadtwerken sowie dem Kommunalbetrieb durchgeführt wird und nun zu einer festen Einrichtung werden soll.

Die Berufsrückkehrerinnen bekommen durch Monika van Heek jährlich einen "Berufsinfotag für Wiedereinsteigerinnen" in Goch. Neben Tipps rund um den Bildungscheck und den passenden Kindergartenplatz geht es in erster Linie um echte, individuelle Beratung für Frauen, die sich trauen wollen, wieder in ihren Beruf zurück zu kehren. Das sind zwei Beispiele für öffentliche Projekte, welche die Gleichstellung zum Ziel haben. Und dann wären da noch die nicht-öffentlichen Angelegenheiten, die eigentlich niemanden etwas angehen, dennoch angesprochen und aufgedeckt werden müssen: Mobbing, häusliche Gewalt und viele andere dunkle Kapitel des Frauseins.

Monika van Heek ist oftmals die erste Ansprechpartnerin, die dann an die jeweiligen Beratungsstellen und Hilfsinstitutionen weiter vermittelt, "bei mir sprechen sich die Frauen zunächst einmal aus - das tut oft schon sehr gut - und dann sehen wir weiter", erläutert die Gleichstellungsbeauftragte. Sie lobt das Vertrauensverhältnis bei der Gocher Stadtverwaltung und die Akzeptanz, die ihr und ihren Themen entgegen gebracht wird.

Bei hausinternen Anfragen rund um mögliche Teilzeitarbeitsmodelle, Wechsel in Führungspositionen, aber auch Vorstellungsgesprächen, ist sie die erste Frau bei Beratung und Entscheidung. Auch der Runde Tisch, der sich zum Wohle der Frau in Goch mit 28 Teilnehmern etabliert hat, ist ein positives Ergebnis der Entwicklung.

Was bei ihrer Arbeit in Goch auffällt: Das Rollendenken ist immer noch häufig tief verankert. Monika van Heek akzeptiere die verschiedenen Rollenaufteilungen in den Familien, "aber ich halte es für bedenklich, wenn Frauen lediglich den jetzigen Zeitpunkt sehen und beispielsweise das Thema Altersvorsorge weit hinten anstellen." Aktuell ist übrigens eine Trennungs- und Scheidungsbroschüre in Arbeit, die alle wichtigen Informationen gebündelt hat - eine Reaktion auf ein immer wieder brisantes Thema.

(RP/rl)
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