Goch Goch ehrt mit großem Harlekin die Freunde aus Apulien

Goch · Vier Meter hoch ist er der bunte Hingucker: Die von Glasmaler Mike Theissen entworfene Figur ziert den Bahnhofs-Kreisverkehr der Karnevalshochburg.

Ein "Denkmal" muss ja nicht unbedingt Vergangenes würdigen, es funktioniert auch als zeitloser Hinweisgeber auf eine lokale Besonderheit: Goch ist am Niederrhein eine Karnevalshochburg und will das auch gerne in anderen Jahreszeiten seinen Gästen zeigen. Deshalb wurde im Jahr 2012 der vier Meter hohe "Harlekin" geschaffen, der seitdem den Kreisverkehr am Bahnhof ziert. Die Idee zu einer solchen Huldigung an die Gocher Narretei hatte der damalige KCC-Chef Peter Toenders, entworfen hat ihn Glasmaler Mike Theissen.

Der Harlekin hat auch einen Hintergrund, und der wiederum hat mit der Airport Weeze zu tun. Der Karnevalsclub Concordia stellt nämlich die Ehrengarde des Flughafens und hat, als erstmals eine Abordnung aus dem italienischen Bari nach Weeze kam, seine grün-weiße Garde geschickt, um das Interesse der Gäste auch auf Goch zu richten. Freundschaften über den Karneval zu schließen erwies sich als ausgesprochen einfach, zumal es auch in Apulien eine Kleinstadt gibt, die im Karneval ganz groß ist: Putignano.

Klare Sache, dass Vertreter von KCC und Stadt schon bald nach Bari flogen und dort unter anderem das Karnevals-Museum besuchten. Dort bewunderten sie die riesengroßen Köpfe und Figuren, die die Italiener im Karneval durch die Straßen tragen.

Sogar reichlich öffentliches Geld darf für die Umzüge mit den aufwendigen Wagen ausgegeben werden. Und die Touristen sind begeistert.

Die Figuren aus Putignano standen also Pate für den Harlekin, den auch Schlagersänger Willi Girmes schon besungen hat. In seinem Anzug aus bunten Rauten, mit weißer Halskrause und in großen roten Schuhen tanzt der Spaßmacher seinen Betrachtern überschwänglich etwas vor.

Auf dem Kopf trägt er eine Mütze à la Eulenspiegel, was eine charmante Erinnerung daran ist, dass auch der größte Fan den Karneval nicht ganz so bierernst nehmen sollte. Um Lebensfreude geht's. Um die (denkmalwürdige) Erinnerung daran, dass mit Zuversicht und guter Laune unsere Welt einfach schöner ist.

Der große, fröhliche Harlekin steht im Kreisverkehr vor dem Bahnhof direkt am Eingang der Stadt.

(RP)
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