Goch/Kleve Wer sind die Flüchtigen von Goch?

Goch · Während die Polizei auf der Jagd nach den zwei flüchtigen Straftätern ist, werden immer mehr Details über den 27-jährigen Forensik-Patienten und seine Komplizin bekannt. Die Polizei will diese Informationen nutzen, um Kontakpersonen zu finden, die ihnen vielleicht geholfen haben.

Goch: Polizei sucht flüchtigen Forensik-Patient
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Polizei sucht flüchtigen Forensik-Patienten in Goch

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Eine großangelegte Suchaktion im Kreis Kleve hat am Donnerstag keinen Erfolg gebracht. Ein Sondereinsatzkommando hatte mehrere Häuser im Gocher Stadtteil Hassum durchkämmt, Spürhunde sollten die Fährte aufnehmen und tieffliegende Polizeihubschrauber durchsuchten Felder. Doch der 27-jährige A. und die 22-jährige L. sind weiterhin auf der Flucht und vermutlich bewaffnet.

L. hatte A. am Donnerstag aus der Obhut von Pflegern der LVR-Klinik in Bedburg-Hau erpresst. Während eines Arztbesuches in Kleve hatte sie den Mitarbeitern des LVR aufgelauert, sie mit einer Schusswaffe bedroht und gefordert, dass Ates die Handfesseln abgenommen würden. Dann raubte das Duo den Golf eines unbeteiligten Verkehrsteilnehmers. Nach einem Unfall in Goch, flüchtete das Paar zu Fuß weiter.

Was über das Paar bekannt ist

Die Polizei geht jedoch davon aus, dass sich das Paar mittlerweile nicht mehr im Raum Goch befindet. Dafür sprechen auch die Biografien der Flüchtigen. Der 27-jährige A.stammt aus dem Ruhrgebiet, am nördlichen Niederrhein beziehungsweise im Kreis Kleve kennt er sich ebenso wenig aus wie seine Komplizin, heißt es bei der Polizei.

A. ist drogenabhängig, soll in der Vergangenheit mehrere Raubdelikte begangen haben, um seine Sucht zu finanzieren. Eines dieser Delikte brachte ihm eine Verurteilung wegen Raubes und räuberischer Erpressung ein. Im Jahr 2012 war er in das Haus einer Frau eingebrochen, hatte sie mit einer Waffe bedroht und Geld sowie Wertsachen von seinem Opfer gefordert. Das Gerichtsurteil in diesem Fall lautete: 6,5 Jahre Haft. Gleichzeitig wurde jedoch eine Entziehung für den 27-Jährigen angeordnet, die seit 2014 in Bedburg-Hau erfolgte.

Fünf Kilometer bis in die Niederlande

Die 22-jährige L. dürfte sich ebenso wenig wie A. im Kreis Kleve auskennen. Sie war zuletzt im Raum Aachen gemeldet. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass die Grenze zu den Niederlanden sowohl von Kleve wie auch von Goch aus schnell zu erreichen ist. Die niederländischen Städte sind auf den Straßen rund um Goch ausgeschildert. Vom Fundort des Fluchtwagens entfernt sind es zu Fuß etwa fünf Kilometer bis ins Nachbarland.

Die niederländische Polizei beteiligt sich schon seit Donnerstag an der Fahndung nach A. und L.. Sowohl in Deutschland wie auch in den Niederlanden geht es nun auch darum, mögliche Kontaktpersonen des Paares ausfindig zu machen. Die Flüchtigen könnten bei diesen Personen Unterschlupf gefunden, ein Fluchtfahrzeug organisiert oder weitere Hilfer erhalten haben.

Weiterhin bittet die Polizei um Hinweise zu den Flüchtigen, die die Beamten auch unter der Notrufnummer 110 oder bei örtlichen Dienststellen entgegennehmen.

Das Täterduo wird wie folgt beschrieben:

A.: Dunkelblaue Jeans, blaukariertes Hemd mit rotem Innenkragen, 1,70 Meter groß, schlank, kurze dunkle Haare, Dreitagebart, dunkle Lederschuhe, keine Jacke.
L.: etwa 1,64 Meter groß, schlank, mittellanges, rötliches Haar, Jeanshose und -weste, trägt eine Umhängetasche.

Mit Agenturmaterial erstellt

(ac)
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