Goch Gocher Bund der Vertriebenen vor Jubiläum

Goch · Doppeljubiläum beim BdV Stadtverband: 65 Jahre gibt es die Abteilung, 50 Jahre die Heimatstube.

Die Mitglieder des Bundes der Vertriebenen (BdV), Ortsverband Goch, trafen sich jetzt zur Jahreshauptversammlung in der "Ostdeutschen Heimatstube". Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden, Werner Blietz, wurde des im Berichtsjahr 2013/2014 verstorbenen Mitgliedes Ernst Boese (Weeze) aus Schlesien gedacht. Blietz wies darauf hin, dass der Tod der Mitglieder der Erlebnisgeneration zu allererst ein Verlust für die Familie sei, aber auch für das Land, denn sie konnten aus eigenem Erleben unverfälscht berichten, was in der Heimat war und was dort geschah, bevor dieses Wissen unwiederbringlich verloren gehe.

In seinem Vortrag hatte der Vorsitzende den Schwerpunkt auf das Leitwort des BdV Bundesverbandes Deutschland "geht nicht ohne uns" gelegt. Blietz führte aus, dass gerade in Zeiten, in denen Europa an die Stelle von Nation und Heimat treten soll, die deutschen Vertriebenen eine Brücke zur deutschen Geschichte und Kultur im Osten bilden müssten. Gerade der BdV und die ostdeutschen Landsmannschaften seien es doch, die die deutsche Geschichte der Vertreibungsgebiete als Teil eines Ganzen zu erhalten versuchen.

Mit Blick auf die Bundespolitik führte er aus, dass es erfreulich und wichtig sei, dass die Große Koalition zentrale Anliegen des Bundes der Vertriebenen, wie zum Beispiel die Einführung eines nationalen Gedenktages aus Anlass der Flucht und Vertreibung und die weitergehende Förderung der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung im Koalitionsvertrag vereinbart habe. Bliebe zu hoffen, so Blietz, dass dieses nicht nur Druckerschwärze auf Papier sei und auch die Länder mitzögen, um endlich der Geschichte und Kultur der Vertreibungsgebiete den verdienten Stellenwert zu geben.

Der Kassenwart Günther Franzke (Schlesien) gab erneut einen Beweis dafür, wie gut er mit Zahlen und Finanzen umgehen kann. Er legte einen Kassenbericht vor, der die Zustimmung der Versammlung fand. Der Bericht des Kassenprüfers Heinz Kießler (Schlesien), der diese Aufgabe letztmalig wahrnahm, führte durch Abstimmung zur Entlastung des Vorstandes. Der Vorsitzende dankte Heinz Kießler für seine langjährige Tätigkeit und überreichte ihm ein Präsent. Als neue Kassenprüfer wurden Andreas Söchtig und Dietmar Schultheis gewählt.

Der Antrag des Vorsitzenden, den BdV Ortsverband Goch in BdV Stadtverband Goch umzubenennen, wurde einstimmig angenommen.

In seinem Schlusswort wies Blietz unter anderem auf die im Juli stattfindende Jubiläumsfeier "65 Jahre Bund der Vertriebenen in Goch und 50 Jahre Ostdeutsche Heimatstube" hin.

(RP)
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