Goch Gocher können Gesamtschule Kevelaer nicht verhindern

Goch · Uedem und Goch haben Bedenken gegenüber einer Gesamtschule in Kevelaer. Eventuell wird sie allerdings "nur" achtzügig.

 Ab dem Schuljahr 2014 / 2015 ist im Kevelaerer Schulzentrum auch eine Gesamtschule untergebracht.

Ab dem Schuljahr 2014 / 2015 ist im Kevelaerer Schulzentrum auch eine Gesamtschule untergebracht.

Foto: Seybert

Eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Realisierung der Gesamtschule hat die Stadt Kevelaer genommen: Sie hat den Moderationstermin bei der Bezirksregierung hinter sich gebracht. Und wie Schuldezernent Marc Buchholz auf Anfrage der RP erklärte, hätten die Düsseldorfer Kollegen zu verstehen gegeben, dass die Einwendungen der Nachbarkommunen kaum dazu geeignet seien, die Bildung der neuen Schule zu verhindern. Denn die Nachbargemeinde Uedem und die Stadt Goch hatten Bedenken angemeldet. Gochs Bürgermeister Karl-Heinz Otto als Verbandsvorsteher der Gesamtschule Mittelkreis fürchtet einen Schülerverlust, weil der Kevelaerer und Weezer Nachwuchs wohl künftig eher die "eigene" Gesamtschule besuchen wird, als nach Goch zu fahren.

"Dieses Argument hält die Bezirksregierung für nicht so tragend, dass unsere Schule damit verhindert werden könnte", sagt Buchholz. Denn mehr als rund 30 Kinder aus Weeze und Kevelaer besuchen die in Goch angesiedelte Schule nicht. Da diese jedes Jahr 150 Schüler aufnehme, aber meist um die 270 Anmeldungen habe, bestehe das Problem kaum. Was die Gocher anders sehen, denn wenn die Gesamtschule unter weniger Schülern auswählen muss, kann sie nicht mehr so viele schwache Schüler ablehnen. Und gefährdet ihren "Drittelmix" aus tendenziell gymnasialen, mittleren und schwächeren Schülern. In der Folge, wird befürchtet, bleiben für die Hauptschulen noch weniger Kandidaten übrig.

Aber das ist nicht Kevelaers Problem. Buchholz deutet lediglich an, dass in Düsseldorf gewisse Zweifel daran laut wurden, dass es für eine neunzügige Gesamtschule in Kevelaer und Weeze reichen würde. Eventuell werde deshalb nur eine Achtzügige bewilligt. Bei sehr vielen Anmeldungen könne dann eine weitere Klasse immer noch "nachgenehmigt" werden.

Dass Weeze Zweitstandort werde, sei jedoch keine Frage: "Sonst kämen wir auch mit dem Raumprogramm gar nicht klar. Es wäre doch volkswirtschaftlich nicht zu vertreten, wenn die Räume im Nachbarort leer stünden und wir für viel Geld neu bauen müssten."

So hingegen sind derzeit "nur" 1,3 Millionen Euro vorgesehen, um in den nächsten sechs Jahren das Schulzentrum Kevelaer den räumlichen Bedürfnissen anzupassen. Haupt- und Realschule nehmen keine neuen Schüler mehr auf.

(RP)
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