Weltpremiere in Goch: Vor gut zwei Jahren wurde in der Redaktion der Videoplattform Goch.TV die Idee geboren, einen Krimi zu produzieren. Ein eigener Film, in Goch gedreht, von Gochern geschrieben und gespielt. Drehbuch, Schauspielercasting, Aufnahmen, Schnitt — unzählige Arbeitsstunden investierte das ehrenamtliche Filmteam, nun ist er fertig: "Mord im Goli", so der Titel des Films, der am 9. Mai um 20 Uhr Premiere feiert, natürlich im Goli-Theater.

40 Minuten Spiellänge hat der Gocher Krimi. Der Titel "Mord im Goli" lässt schon ahnen, dass im fiktiven Lichtspielhaus nicht alles mit rechten Dingen zugeht: Kinobesucher Thomas Jansen wird nach einer Vorstellung tot im Gocher Goli-Theater aufgefunden. Es ist bereits die zweite Leiche im Goli, seit Kinobetreiber Horst Krawuttke aus Sizilien in die Weberstadt gezogen ist und das Kino eröffnet hat. Der Kommissar Willi Joosten, der gerade aus dem Ruhrgebiet nach Goch versetzt wurde, steht gemeinsam mit seinem jungen Assistenten Olli Schoofs vor einem Rätsel.

Gut zwei Jahre ist es her, dass die Goch.TV-Redaktion alle Gocherinnen und Gocher dazu aufrief, Drehbücher für einen Krimi einzureichen. Viele Manuskripte landeten in der Redaktion, machten den Mitarbeitern die Auswahl nicht leicht — am Ende fiel die Wahl aber auf das Drehbuch von Michaela Lück. Im letzten Frühjahr begannen die Dreharbeiten, nachdem aus über 50 Casting-Bewerbern sechs Hauptdarsteller ausgewählt wurden. An acht Hauptdrehtagen wurde das Drehbuch umgesetzt. "Unsere Hauptdarsteller haben die Charaktere wirklich toll gespielt und die Szenen so umgesetzt, wie ich es mir vorgestellt habe", sagt Lück.

Gedreht wurde unter der Leitung von Regisseurin Elke Wagner, die vor der Premiere die tolle Zusammenarbeit zwischen Goch.TV-Team und den Schauspielern betonte. "Während der Dreharbeiten hatten wir einen Riesenspaß. Da war der ein oder andere Lachkrampf während der Dreharbeiten einfach nicht zu vermeiden", so Wagner, die mit ihrem Team an vielen bekannten Gocher Orten wie dem Marktplatz, der Nierswelle, dem Stadtpark und natürlich dem Goli-Theater drehte. Und sogar die Filmmusik ist "Made in Goch": Sie wurde von Musiklehrer Egon Doetsch eigens für den Film komponiert und eingespielt.

"Eine Altersbeschränkung gibt es für den Film nicht. Es fließt kein Blut", sagt Sandra Schleß von Goch.TV, Organisatorin des Filmprojekts. "Neben der eigentlichen Premiere am 9. Mai wird es am Muttertag, 11. Mai, noch eine zweite Premiere geben, und zwar um 16 Uhr, ebenfalls im Goli", sagt Schleß. Neben dem rund 40-minütigen Film werden auch ein Making-of des Films sowie Outtakes gezeigt. Den Eintrittspreis will das ehrenamtliche Filmteam für neues Equipment verwenden. "Wer weiß, vielleicht drehen wir ja schon bald unseren nächsten Film", sagt Elke Wagner. Moderiert wird die Premiere von Georg Krebbers alias "Nils Neugier", Karten gibt's bei der Kultourbühne Goch für sechs Euro, um Abendgarderobe wird gebeten.