Goch Gochs ganz große Haushalts-Koalition

Goch · Das gab's noch nie: CDU, SPD, Grüne und ZIG stellten gestern gemeinsam die Änderungsliste für den Haushalt der Stadt Goch 2014/2015 vor. Kernpunkte: mehr Sportförderung, Voßstraße und Steinstraße erneuern – und eine neue Stelle.

 Alle Hände nach vorn gerichtet: Karl-Heinz Bremer (CDU), Klaus-Dieter Nikutowski (SPD), Hilde Fielenbach-Hensel (Bündnisgrüne) und Jürgen Stoffelen (ZIG, von rechts) bei der gemeinsamen Pressekonferenz zum Haushalt.

Alle Hände nach vorn gerichtet: Karl-Heinz Bremer (CDU), Klaus-Dieter Nikutowski (SPD), Hilde Fielenbach-Hensel (Bündnisgrüne) und Jürgen Stoffelen (ZIG, von rechts) bei der gemeinsamen Pressekonferenz zum Haushalt.

Foto: Friedel Evers

Das gab's noch nie: CDU, SPD, Grüne und ZIG stellten gestern gemeinsam die Änderungsliste für den Haushalt der Stadt Goch 2014/2015 vor. Kernpunkte: mehr Sportförderung, Voßstraße und Steinstraße erneuern — und eine neue Stelle.

 Berg und Tal und Stolpergefahr: Der Belag der Steinstraße ist verschlissen. So rustikal soll sie künftig ohnehin nicht mehr aussehen.

Berg und Tal und Stolpergefahr: Der Belag der Steinstraße ist verschlissen. So rustikal soll sie künftig ohnehin nicht mehr aussehen.

Foto: Evers (Archiv)

Alle vier saßen wie beiläufig zusammen. So, als ob das nichts Neues wäre. Aber so etwas gab es in Goch noch nie: Die CDU legt gemeinsam mit drei anderen Ratsfraktionen der Öffentlichkeit schon vor den Beratungsterminen im Ausschuss eine Veränderungsliste für den Haushalt vor, die sicher so beschlossen wird. Bewährt habe sich die Zusammenarbeit vor zwei Jahren, sagte CDU-Fraktionschef Karl-Heinz Bremer. Sie sei "vertrauensvoll und voller Respekt" gewesen. Alle hätten Zugeständnisse gemacht.

Ein Kernpunkt des Pakets: Die vier Fraktionen beauftragen den Bürgermeister, einen Ingenieur einzustellen, der der zweite Mann hinter Stadtbaurat Klaus Krantz werden soll. Und sich eine Option auf dessen Nachfolge im nächsten Jahr erarbeiten kann. Die Stadtplanung sei personell stark geschwächt, und man müsse einen Nachfolger aufbauen, so Bremer und Klaus-Dieter Nikutowski (SPD). Hilde Fielenbach (Grüne) ergänzte, es müsse endlich und so schnell wie möglich die Vermarktung von Baugrundstücken auf dem Kasernengelände beginnen. "Es gibt eine Flut von Interessenten", so Jürgen Stoffelen, Chef der ZIG. Ein anderer Kernpunkt: mehr Sportförderung. Man habe, so waren sich alle einig, im Rahmen der Sparbeschlüsse die Vereine so stark belastet, dass man etwas zurückgeben wolle. Weil dieGaststätte Sprick geschlossen ist, haben beispielsweise die Billardfreunde Goch, die in der Bundesliga spielen, kein Heim mehr. An der Gartenstraße haben sie das Gebäude der ehemaligen Schreinerei gekauft, auf eigenes Risiko. Sie bekommen von der Stadt eine einmalige Sofortförderung: 6400 Euro. Die Concordia erhält eine "Reihe" Flutlicht zusätzlich, damit für die umfangreiche Vereinsarbeit auch am Abend mehr Licht Sicherheit bringt.

Thema Straßenbau: Erneuerung von Stein- und Voßstraße sollen so schnell wie möglich beginnen. Karl-Heinz Bremer machte deutlich, er gehe davon aus, dass das in wenigen Wochen der Fall sei. Im Zuge der notwendigen Steinstraßen-Sperrung kommt die ZIG mit einer alten Forderung zum Zuge (die RP berichtete häufig): Umkehr der Einbahnregelung auf der Wiesenstraße zwischen Brücken- und Bahnhofstraße, damit sie als "Bypass" für den sonst über die Steinstraße kreisenden Verkehr dienen kann.

Das alles kostet Geld. Aber: Die vier Fraktionen haben gemeinsam beschlossen, der Verwaltung aus ihren Vorschlägen einiges an Baumaßnahmen zu streichen. So sollen Schall- und Sonnenschutz-Planungen für mehrere Schulen um zwei Jahre verschoben werden. Auch die Erneuerung des Niers-Kendel-Schulhofes wurde nach hinten geschoben. Und einen Zaun um die Motzfeldschule wird es nicht geben. Karl-Heinz Bremer sagte es deutlich: Der demografische Wandel werde ohnehin dafür sorgen, dass künftig Schulgebäude zum Verkauf stünden. "Und finden Sie dafür mal einen Erwerber!"

(RP)
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