Goch Gochs Goli-Theater zeigt Film zur Flüchtlingsproblematik

Goch · Die Filmdokumentation "Willkommen auf Deutsch" zeigt, was passiert, wenn in der Nachbarschaft plötzlich Asylbewerber einziehen. Schwerpunkt ist die Frage, was einem nachhaltigen Wandel der Asyl- und Flüchtlingspolitik tatsächlich im Wege steht.

Am Mittwoch, 9. September, ist im Goli Theater um 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) die mit dem Prädikat "Besonders wertvoll" ausgezeichnete Filmdokumentation von Carsten Rau und Hauke Wendler aus dem Jahr 2014 zu sehen. Durch die Ereignisse der jüngsten Zeit hat die Dokumentation eine beängstigende Aktualität bekommen. Als Veranstalter des Abends zeichnen Bündnis 90/Die Grünen in Verbindung mit dem Runden Tisch für Flüchtlinge in Goch verantwortlich.

"Willkommen auf Deutsch" zeigt die Probleme, die durch die stetig wachsenden Flüchtlingszahlen entstehen und setzt bei den Menschen, ihren Sorgen und Vorurteilen in der bürgerlichen Mitte Westdeutschlands an: Im Landkreis Harburg, der sich zwischen der Lüneburger Heide und Hamburg erstreckt. 240 000 Einwohner, Backsteinhäuser, Weideland - hier scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Doch jetzt leben traumatisierte Flüchtlinge neben Dorfbewohnern, die sich angesichts der neuen Nachbarn um ihre Töchter und den Verkaufswert ihrer Eigenheime sorgen. Junge Männer, die Krieg, Armut und Perspektivlosigkeit entfliehen wollten, sollen in einem 400-Seelen-Dorf untergebracht werden, das weder Bäcker noch Supermarkt hat. Was passiert, wenn Menschen aufeinander prallen, die sich fremd sind?

Über einen Zeitraum von fast einem Jahr begleitet der Film Flüchtlinge, Anwohner sowie den Bereichsleiter der überlasteten Landkreisverwaltung - stellvertretend für die 295 Landkreise bundesweit. "Willkommen auf Deutsch" ist kontrovers, sehr emotional und auch amüsant und zeigt, dass die Situation schwierig, aber nicht hoffnungslos ist. Die Dokumentarfilmer Carsten Rau und Hauke Wendler stellen nüchtern die verschiedenen Lebenswelten nebeneinander und lassen unkommentiert die Menschen zu Wort kommen.

Der Eintritt ist frei. Im Foyer des Kinos besteht die Möglichkeit, sich über die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe in Goch zu informieren.

(RP)
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