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Goch Graefenthal im Weihnachtsglanz

Goch · Am Wochenende war das Klostergemäuer Schauplatz für den hauseigenen Weihnachtsmarkt. Neben Marktständen, Feuerstellen, einem Streichelzoo und Bühnenprogramm gab es drinnen wie draußen einiges zu entdecken.

 Die Stände boten, wie hier im Kreuzgang, eine breite Auswahl an kreativen Geschenken.

Die Stände boten, wie hier im Kreuzgang, eine breite Auswahl an kreativen Geschenken.

Foto: Gottfried Evers

Weihnachten auf Graefenthal passt. Das hat es schon vor einigen Jahren, als hier Zimtstern auf Morgenstern traf, sprich das Mittelalter im Hof und Weihnachten auf dem Dachboden gastierte. Und das war auch am Wochenende so, als nach einer Pause die Pforten wieder geöffnet wurden. Dass der Eröffnungstag dem Projekt Weihnachtsmarkt auf Graefenthal mit dem heftigen Schneefall dann auch noch die winterliche Kulisse und tags darauf mit stahlblauem Himmel das perfekte Wetter dazu bescherte, dürfen Graefenthal-Fans wohl als Zeichen deuten.

 Angestrahlte Fassaden, schneebedecktes Klostergemäuer. Malerischer werden die Bedingungen in diesem Jahr wohl nicht mehr.

Angestrahlte Fassaden, schneebedecktes Klostergemäuer. Malerischer werden die Bedingungen in diesem Jahr wohl nicht mehr.

Foto: Evers, Gottfried

So ergab sich jedenfalls innerhalb der Klostermauern ein tolles Bild und vor allem bei Dunkelheit eine kuschelige Atmosphäre. Weitaus weniger Stände als in den Vorjahren, insgesamt weniger Besucher als zu vormaligen Spitzenzeiten — und dennoch: wer sich mit einem Crêpes, einer schottischen Hochlandrindswurst oder einem Glühwein an einen der Feuerkörbe auf dem Hauptplatz setze, die Füße auf der Schneedecke, den Blick zur Bühne gerichtet, und dort der Musik lauschte, war sofort drin im Weihnachtsmodus. Der wusste sofort, warum das Fest hierher gehört. Fernab von wuseligem Einzelhandel, grellen Leuchtreklamen und Weihnachtsmusik-Dauerbeschallung. Die Mischung der angebotenen Waren ließ sich dabei als ungewöhnlich zusammenfassen und kontrastierte mit dem geschichtsträchtigen Charme des Geländes. Neben Hüten, Handschuhen und Häkelwaren gab es Kakao, Käse und Kulinarisches aus Italien, dazu Holzarbeiten, Kunsthandwerk, Puppen und Schmucksteine fürs Wohlbefinden. Nicht zu vergessen eine "Christliche Bücherstube", Selbstgebasteltes und Bogenschießen. So außergewöhnlich die Zusammenstellung, einte alle Stände jedoch, dass sie tatsächlich die Vorgabe des neuen starken Mannes auf Graefenthal erfüllten: "Wir wollen nicht so kommerziell sein wie andere, das würde weder zu uns noch zum Kloster passen", hatte Patrick Nederveen im Vorfeld gesagt. Und recht behalten. So half die wilde Warenmischung dabei, tatsächlich für jeden etwas bieten zu können.

Wie sehr sich (trotz des Eintritts-gelds von drei Euro pro Erwachsenem und einem Euro für den Parkplatz) darum bemüht wurde, nicht das Kommerzielle in den Vordergrund zu stellen, zeigten zum einen der Auftritt vom Asperdener Lokalmatador Willi Girmes, der in ungewohnter Rolle mit seinen live gesungenen Weihnachtsklassikern bestens zu unterhalten wusste, sondern zum Beispiel auch Theo und Ursula Lamers. An ihrem Stand führten sie eine vom Aussterben bedrohte Kunst vor: das Klöppeln. Das Ergebnis ihrer Arbeit boten die beiden Gocher angesichts der aufwändigen und langwierigen Herstellungsweise dann zu einem erstaunlich kleinen Preis an. Ganz im Sinne des Graefenthaler Weihnachtsmarktes.

Für die jüngeren Besucher gab es gleich am Eingang ein Zelt, in dem Spiele zur Beschäftigung angeboten wurden, gegenüber ließ das Streichelzoo-Ensemble die Annäherungsversuche über sich ergehen. Praktisch: Durch die Verteilung der Stände auf den Innen- und Außenbereich konnten sich die Besucher immer wieder aufwärmen.

(RP)
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