Weeze Hässliche Rampe ist nur Provisorium

Weeze · Viele Weezer schütteln den Kopf über die Holzlatten, die den Notausgang am Rossmann-Gebäude sichern. Dabei soll der Verbindungsweg, der derzeit ausgebaut wird, doch ein weiteres Schmuckstück werden. Hoffnung für den Alten Markt.

 Schlichte Dachlatten sichern die Rampe, die von der Fluchttür bei Rossmann auf den Verbindungsweg führt - nicht schön.

Schlichte Dachlatten sichern die Rampe, die von der Fluchttür bei Rossmann auf den Verbindungsweg führt - nicht schön.

Foto: privat

Manchmal sind es Kleinigkeiten, an denen sich Zustimmung oder Ablehnung festmachen. Im Fall des Weezer "Verbindungswegs" beschäftigen ein paar billige Holzlatten die Bürger: das Geländer, das die Rampe an der Seitenwand des Rewe-Rossmann-Gebäudes sichert. So lange die Bauarbeiten nicht konkret zeigen,wie der strategisch wichtige Weg künftig aussehen wird, sind es solche Extras, über die die Bürger debattieren. Dabei ist ganz klar: Die Absturzsicherung der Rampe ist ein Provisorium. Fichtenholz wird nicht auf Dauer das neue Erscheinungsbild des Sträßchens zum Alten Markt stören.

 Die Auftrags-Stickerei "Tama" hat am Alten Markt einen Leerstand behoben, doch nebenan ist der polnische Supermarkt schon wieder dicht.

Die Auftrags-Stickerei "Tama" hat am Alten Markt einen Leerstand behoben, doch nebenan ist der polnische Supermarkt schon wieder dicht.

Foto: nik

Der Verbindungsweg wird bekanntlich umgestaltet, um die kränkelnde historische Mitte von Weeze wiederzubeleben. Insbesondere der Geschäfts-Leerstand am Alter Markt, in der Wasser- und Schmiedestraße macht vielen Weezern Sorgen. Zumal der alte Ortskern jedem Einheimischen sehr an der Seele liegt. Eberhard Cox regt auf der Internetseite ("Ortsgespräche) an, Wasser einzubeziehen, was allerdings als Rinnsal schon geplant ist und empfiehlt, sich als Bepflanzung auf niedrige Sträucher zu beschränken, um den Eindruck von Weite nicht wieder zunichte zu machen. Heinz-Willi Knechten nimmt Anstoß an der hölzernen Rampe an der seitlichen Supermarktwand. "Die provisorische, hölzerne Laderampe sieht einfach nur schäbig aus. Es wirkt, als ob man bei der Planung etwas vergessen hätte", sagt er. Wilhelm Moll-Tönnessen, Leiter des Fachbereichs Bauen, kann ihn beruhigen: Nach Abschluss der Bauarbeiten werde die Rampe verändert, sie werde dann "keineswegs mehr schäbig aussehen". Ganz verschwinden könne sie jedoch nicht, denn für den großen Geschäftskomplex sei ein zusätzlicher Fluchtweg nötig. Geplant waren an dieser Stelle ursprünglich zwei Läden - dann wäre kein weiterer Notausgang nötig gewesen. Mit dem großen Drogeriemarkt seien aber die Wege so lang geworden, dass es den zweiten Fluchtweg geben müsse. Durch den Niveauunterschied ließen sich Treppen nicht vermeiden. "Vielleicht ist eine professionellere Gestaltung mit einer Metallkonstruktion, die nur bei Bedarf ausgeklappt wird, möglich", regt Knechten an.

Dass die alten Bäume zwischen Cyriakusplatz und Alter Markt weichen mussten, scheinen die Bürger zu akzeptieren. Schließlich ist jetzt wieder die Pfarrkirche zu sehen, die lange Jahre hinter riesigen Bäumen praktisch verschwunden war. Nun funktioniert der Verbindungsweg tatsächlich als Sichtachse. Und lockt (hoffentlich) mehr Fußgänger als bisher zum Alten Markt, damit die Geschäftsleute dort eine Chance haben. Während die Kreativ-Stickerei "Tama" einen Leerstand ("Ernstings family") beendet hat, verfügte der polnische Lebensmittelladen nebenan (zuvor "Ihr Platz") offenbar über keinen langen Atem. Er ist bereits wieder geschlossen.

"Beim Niederrheinischen Radwandertag war Weeze sehr gut besucht, viele Leute saßen in der Außengastronomie und fühlten sich wohl", erzählt Khalid Rashid von der Gemeindeverwaltung. Jetzt brauchen wir nur noch ein paar interessante Nischen-Geschäfte im Ortskern."

(RP)
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