Goch Heilige Pforte an der Basilika geöffnet

Goch · Es ist ein Novum: Erstmals in der Geschichte des Heiligen Jahres wird es nicht nur in Rom eine Heilige Pforte geben. Der Papst wünscht sich, dass Barmherzigkeit auch in den Diözesen gelebt wird. Das Bistum hat auch Kevelaer ausgewählt.

Goch: Heilige Pforte an der Basilika geöffnet
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Wallfahrtsrektor Pastor Rolf Lohmann ist sicher: "Wir haben hier die Chance, mit der Abbildung von Mutter Teresa auf dem Portal ziemlich schnell eine Verbindung zum Thema Barmherzigkeit zu ziehen." Das bekomme einen schönen Rahmen mit den entsprechenden Bildern und Wappen, hatte er bereits bei Vorstellung des Projekts erläutert.

Jetzt kann sich die Öffentlichkeit davon überzeugen, dass das gelungen ist. Hellblau strahlt das blaue Portal in der Morgensonne, zieht neugierige Blicke auf sich. Denn der Festbogen an der Südseite der Kevelaerer Wallfahrtsbasilika ist neu und hebt sich deutlich vom alten Gemäuer ab. Es ist das "Portal der Barmherzigkeit", das am Dienstagmorgen feierlich geöffnet wurde. Es wird das gesamte Heilige Jahr über für die Pilger offen stehen. Der Festbogen umspannt das Portal der Nachfolge Christi.

Damit ist das Portal pünktlich zum Auftakt des Heiligen Jahres geöffnet worden, das Papst Franziskus als "Jahr der Barmherzigkeit" ausgerufen hat. Erstmals in der Geschichte des Heiligen Jahres wird es nicht nur in Rom eine Heilige Pforte geben. Der Papst wünscht sich, dass das Heilige Jahr der Barmherzigkeit vor allem auch in den Diözesen weltweit gelebt wird.

"Damit hat er die Möglichkeit eröffnet, dass das Heilige Jahr nicht nur in Rom, sondern auch in den Ortskirchen praktiziert werden kann", erläutert Christian Breuer von der bischöflichen Pressestelle. Bischof Felix Genn aus Münster habe entschieden, dass auch in Kevelaer, dem wichtigsten Wallfahrtsort im Bistum, eine Heilige Pforte eingerichtet wird. "Hier suchen seit Jahrhunderten Menschen Hilfe und Rat, Unterstützung und Vergebung. Das heißt, es ist ein Ort, an dem Barmherzigkeit geschenkt wird. Das ausgewählte Portal zeigt Menschen, die vor uns in der Nachfolge Christi barmherzig waren: Vinzenz von Paul, Damian De Veuster, Mutter Teresa, Oscar Romero und andere", erläutert Christian Breuer.

Der Festbogen in Kevelaer zeigt mit Emblemen die sieben Werke der Barmherzigkeit und das Leitwort "Barmherzig wie der Vater". Außerdem ist an ihm eine polierte Metallplatte angebracht, auf der unten "erwartet" steht. Betrachter sehen in der Platte ihr eigenes Spiegelbild. Kaplan Hendrik Wennig sagt: "Damit wollen wir zeigen, dass jeder von Gott erwartet und geliebt wird, ohne Vorleistung."

Als Leiter der Hauptabteilung Seelsorge des Bistums, die die vier bistumsweiten Pforten ausgewählt hat, weist Pater Manfred Kollig auf einen weiteren Aspekt hin. "Wer durch eine Pforte der Barmherzigkeit geht, soll laut Papst Franziskus in besonderer Weise Gottes Liebe erfahren und neue Hoffnung schöpfen", erklärt er.

Weitere Pforten der Barmherzigkeit sind im Bistum am St.-Paulus-Dom in Münster eine etwa vier Meter hohe Holzpforte am Uhrenportal; in der Gastkirche Recklinghausen eine Tür, durch die Unterstützung Suchende eintreten sowie im Forum St. Peter Oldenburg eine Pforte zu einem Gesprächsraum.

In Kevelaer gibt es noch einen besonderen Bezug zum Thema, schließlich steht die Wallfahrtssaison 2016 unter dem Motto "Selig die Barmherzigen".

(RP)
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