Goch "Heiligenweg" baut zweites Altenheim

Goch · Wenn die Stadt Goch wie geplant das Baurecht im Bereich Roggenstraße / Hinter der Mauer / Hinterm Engel ändert, kann die Betreiberin des Hauses am Heiligenweg dort ein zweites Haus bauen.

 Die Häuser Roggenstraße 27 und 29 sollen abgerissen werden. Die Optik in diesem Bereich ist erheblich beeinträchtigt.

Die Häuser Roggenstraße 27 und 29 sollen abgerissen werden. Die Optik in diesem Bereich ist erheblich beeinträchtigt.

Foto: Gottfried Evers

Das Gocher Pflege- und Betreuungszentrum Am Heiligenweg plant, ein weiteres Heim in Goch zu bauen. Wie Frank Günzel, Sohn der Inhaberin Ingrid Günzel, bestätigte, soll es eine Dependance in der Innenstadt geben. Einen Namen hat das künftige Pflegeheim auch schon: "Hinterm Engel" soll es heißen und klärt damit gleich die Frage, wo es denn hin soll.

Kenner der Örtlichkeit werden anmerken, dass dort kaum Platz sein dürfte für einen größeren Neubau. Der dürfte aber bald entstehen, denn es sollen Altgebäude abgerissen werden, und die Stadt Goch will den Bebauungsplan ändern. Konkret ist laut Verwaltung der Abriss des Gebäudes Roggenstraße 27-29 beantragt. Leerstände gibt es in der Umgebung einige: Auch die Türen der ehemals gutbürgerlichen Gaststätte "Hinterm Engel", die zuletzt "Musenpark" hieß, sind längst ebenso dauerhaft geschlossen wie die Fensterläden.

 Ein verwildertes Grundstück an der Rückseite der früheren Gaststätte "Zum Engel": Neue Ideen für diesen Innenstadtbereich wären gut.

Ein verwildertes Grundstück an der Rückseite der früheren Gaststätte "Zum Engel": Neue Ideen für diesen Innenstadtbereich wären gut.

Foto: Evers Gottfried

Die Stadt will in dem ganzen Viertel planerisch aktiv werden. Denn klar ist, dass der Bereich der Straßen Hinterm Engel und Hinter der Mauer ebenso wie Neustraße, Roggenstraße und Königstraße nicht ohne Probleme sind. In der Verwaltungsvorlage heißt es: "Das Gebiet soll als Wohnstandort weiterentwickelt werden, da es auf Grund seiner innenstadtnahen und dennoch ruhigen Lage ein gutes Wohnumfeld bietet. Dagegen ist das Potenzial für eine weitere, dem Kerngebiet entsprechende Entwicklung an dieser Stelle gering." Kerngebiet bedeutet vorrangig Gewerbe und Handel.

Fraglos besteht auch Bedarf an weiteren innerstädtischen Wohnungen und Pflegeplätzen für Senioren. Frank Günzel erklärt: "Wir planen ein zweites Pflege- und Betreuungszentrum, der mit einem Umbau unseres Hauses am Heiligenweg zu tun hat. Denn aufgrund des Wohn- und Teilhabegesetzes NRW müssen alle Bestandseinrichtungen bis Mitte 2018 eine Einzelzimmerquote von mindestens 80 Prozent erbringen. Daher müssen wir am Standort Heiligenweg anbauen, um weiterhin wirtschaftlich arbeiten zu können. Die hier weggefallenen Bettenanzahl werden wir dann im Pflegezentrum ,Hinterm Engel' ersetzen."

Konkret sollen 33 neue Einzelzimmer mit jeweils eigenem Bad und WC entstehen. Bewohner jeder Pflegestufe werden dort in Zukunft leben können, obwohl bei dem Neubau schwerpunktmäßig an die mobileren Bewohner gedacht ist. "Sie können als Fußgänger den zentrumsnahen Standort optimal nutzen", erklärt Günzel. Zur Zeit werde das Bauvorhaben vom Baurat bearbeitet und in der nächsten Sitzung dem Bau- und Planungsausschuss vorgestellt. "Gleichzeitig werden in Abstimmungsgesprächen mit dem Kreis Kleve als Heimaufsicht und dem Landschaftsverband die Raumkonzepte und die baulichen Strukturen besprochen", ergänzt Günzel, dessen Mutter Ingrid Investorin und Heimleiterin sein wird. Die Akteure hoffen, dass mit dem Bauvorhaben im Frühjahr 2017 gestartet werden kann - "sowohl mit dem Anbau am Heiligenweg, als auch mit dem Neubau im Zentrum von Goch."

(RP)
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