Goch Heimspiel fürs flammende Prinzenpaar

Goch · Die ausverkaufte erste Kostümsitzung der Feuerwehr begeisterte mit Tänzen, Büttenreden und dem bombastischen vereinseigenen Männerballett. Carsten I. und Christine I. wurden von der blau-weißen Fangemeinde gefeiert.

 Ließen sich bei ihrem Feuerwehr-Heimspiel feiern: Das Gocher Prinzenpaar Carsten I. und Christine I. auf der Bühne, links im Hintergrund Sitzungspräsident Ingo Matenaers.

Ließen sich bei ihrem Feuerwehr-Heimspiel feiern: Das Gocher Prinzenpaar Carsten I. und Christine I. auf der Bühne, links im Hintergrund Sitzungspräsident Ingo Matenaers.

Foto: Anja Settnik

Dieser "Einsatz" hatte es in sich, und die Flammen durften lodern, soviel sie wollten. Gelöscht wurde der Brand erst weit nach Ende der Veranstaltung, als die Beteiligten und ihre Freunde auf den Erfolg ihrer ersten Büttensitzung anstießen. Eingeladen hatte die Karnevalsgesellschaft der Freiwilligen Feuerwehr Goch zu einer Kostümsitzung, und die Gäste ließen sich da nicht lange bitten: Fast alle erschienen in fröhlicher oder auch dramatischer Maskerade und hatten an diesem Abend sichtlich eine Menge Spaß. Aufregend war der Auftritt natürlich für das Gocher Prinzenpaar, das seinen großen Auftritt vor den eigenen Leuten absolvierte. Carsten I. und Christine I. erlebten, wie das Motto ihrer Vereinskameraden zu vestehen ist: "Erneut entfacht das Flammenmeer, Einsatz für die Feuerwehr" - eine brandheiße Begrüßung durch die Blau-Weißen und ihre Fans.

Ingo Matenaers als Sitzungspräsident begrüßte die Narrenschar im toll geschmückten Kastell in bester Laune und teilte erstmal mit, dass beide Sitzungen der Feuerwehr ausverkauft seien, was in einem Jahr, in dem der Verein das Prinzenpaar stellt, anders ja auch nicht sein sollte. Der Musikzug der Feuerwehr war zuvor mit Pauken und Trompeten und allem anderen, was mitreißt, samt Elferrat der Frauen und Tanzgarden eingezogen. Der Auftritt der Bambinitanzgarde war damit schon super vorbereitet. Alles, was Kinder, Enkel, Nichten, Neffen hat, war bezaubert von den kleinsten Funken, die sich mit einem kindgemäßen Tanz auf die Bühne wagten und jede Menge Charme versprühten. Und sogar Radschlag und Spagat klappten schon! Da ist für die kommenden Jahre noch viel zu erwarten, der Nachwuchs steht für größere Aufgaben bereit.

Ganz schön frech erzählte Büttenredner Mike von "Pummelprinz Casi" und dessen Teilnahme am Silvesterlauf. Weil so eine Prinzengestellung ja sehr teuer sei, werde bei Feuerwehreinsätzen in Goch jetzt immer ein Würstchenverkauf veranstaltet. Überhaupt nahm der Mann, der in seiner Feuerwehrspritze so manches Schnäpschen verborgen hatte, den (wohl nur bedingt zutreffenden) Ruf der Feuerwehr aufs Korn. Mit seinem Saxophon als Begleitung forderte er das Publikum erfolgreich zum Mitsingen. Dass auch 15 Kameraden aus Kleve im Saal waren, freute Mike, der zur Prinzengarde gehört, besonders: "Das reicht für 'ne kleine Schlägerei!"

Die mittlere Tanzgarde und die Minis zeigten, dass sich intensives Training lohnt. Bewundert wurden Beweglichkeit und Gardekostüme - ebenso natürlich später der fulminante Auftritt der Viktoriafunken; mit dem Sportverein ist die Feuerwehr eng verbunden. Die "2 Paparazzis" aus Weeze machten sich in der zweiten Bütt des Abends freundschaftlich über den Elferrat lustig, der "wie das Letzte Abendmahl in 16:9" auf der Bühne hocke. Ihre Witze nahmen Themen von der Regierungsbildung bis in die Region knapp unter die Gürtellinie auf.

Über das garantierte Stimmungshoch, wenn die (Kleefse) Tön auftreten, muss nicht mehr viel erzählt werden. Die Band versetzte den Saal eine halbe Stunde lang in Begeisterung. Das Thema Feuer nahm anschließend "Der Lemmi" auf, ein Feuerkünstler, der mit flackernden Flammen und viel Tempo eine tolle Bühnenshow hinlegte. Umso beeindruckender war der Auftritt, weil Schlagzeuger "The Rhythm" mehr als eine Begleitung war. Sein Solo geriet zu einem umjubelten Extra-Programmpunkt.

Als die Prinzengarde endlich einzog, war es viertel vor elf und der Boden bereitet für die Huldigung der Majestäten, die ihr heimspiel sichtlich genossen. Karneval hautnah, mit all den Freunden des eigenen Vereins direkt vor der Nase - das ist vielleicht doch das Schönste, befand Casi.

"Ein dreifach brennendes Helau auf den Gocher Karneval" forderte Prinzessin Chrissi I. Der Tanz der Gardefrauen, das Lachtränen fordernde Männerballett und eine Playbackshow leiteten zum großen Finale über.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort