Uedem-Keppeln Hein Ries - Abschied von einem Urgestein

Uedem-Keppeln · Die traurige Nachricht, dass Hein Ries am 18. November gestorben ist, verbreitete sich in seiner Heimat Keppeln schnell. Er war ein Original, ein Urgestein, und hat die Geschichte seines Dorfes und dessen Entwicklung über viele Jahre geprägt.

Steffi Neu, als Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft Queekespiere Nachfolgerin in einem der vielen Ämter, hat für die Karnevalisten einen Nachruf auf den verstorbenen Ehrenvorsitzenden geschrieben: "Hein ist tot. Das Urgestein unseres Keppelner Karnevals ist nicht mehr da. Er hat die Karnevalsgesellschaft ,Queekespiere' mitgegründet 1949, er war ihr erster Vorsitzender. 54 Jahre lang kam in Keppeln nichts auf die Queekenbühne, was nicht vorher von Heins strengem Blick abgesegnet worden war. ,Onsere Bütt mott sauber bliewe' - war immer sein Credo, über das wir gerne auch geschmunzelt haben.

Er hatte so viel Humor, einen feinen Humor. Gepaart mit der Fähigkeit, mit Sprache umzugehen entstanden daraus großartige Büttenreden: Für sich als ,Gartenzwerg', für seine Tochter Barbara, für die ,grünen Westen', für "Buur Jan än dänn Menss üt dij Stadt' - alle Reden kamen jahrzehntelang aus seiner Feder. Und damit hat er einen qualitativen Pflock eingeschlagen, der dem Karneval in Keppeln den Ruf eingebracht hat, besonders zu sein. Urwüchsig. Ehrlich. Der Mundart galt seine besondere Leidenschaft. Der ,Oorden van et Möökeshüss', der Orden für Verdienste um Brauchtum und Mundart - er hat ihn mitbegründet und 1999 selbst bekommen. Wir haben ihn am vergangenen Wochenende noch verliehen an Liesel Veelemann aus Weeze. Und Hein war nicht da. Zum ersten Mal war er bei der Verleihung nicht dabei. Wir werden uns daran gewöhnen müssen. Ich bin seit zwölf Jahren Vorsitzende der Queekespiere, durfte immer auf Heins Rat vertrauen. Und dennoch hat er uns freie Hand gelassen, eigene Wege zu gehen. Hein Ries ist in und für Keppeln, für den Karneval, die Mundart, für Dorfgeschichte und Dönekes - ein Denkmal, das wir nie vergessen werden und in Ehren halten werden."

Geboren wurde Hein Ries am 16. August 1929. Hauptberuflich Malermeister, engagierte er sich in jeder freien Minute für seine Heimat. Ob im Musikverein "König David", im Sportverein, für die CDU im Uedemer Rat, als Stiftungsbeirat der Volksbank Goch-Kevelaer, als unermüdlicher Bewahrer und Vermittler der Geschichte und Sprache seiner Heimat.

Hein Ries starb nach längerer Krankheit am 18. November. Die Messe zu seiner Beerdigung beginnt am Samstag, 22. November, um 9 Uhr, anschließend ist die Beisetzung auf dem Keppelner Friedhof. Gebetet wird für den Verstorbenen am Freitag ab 19 Uhr, ebenfalls in der Kirche St. Jodokus in Keppeln.

(cbr)
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