Goch Herbstzeit ist Dorfputz-Zeit

Goch · Wenn überall die Blätter fallen und sich das Unkraut über die Sommermonate seinen Weg gebahnt hat, schwärmen die Freiwilligen aus, um auf den Grünflächen der Ortsteile für Ordnung zu sorgen. Ein Besuch beim Dorfputz in Kessel.

 Alljährlich trifft sich der "harte Kern", so der Heimatvereins-Vorsitzende Bernd Thönnesen, um Beete und Grünanlagen wieder in Ordnung zu bringen und auf den Winter vorzubereiten.

Alljährlich trifft sich der "harte Kern", so der Heimatvereins-Vorsitzende Bernd Thönnesen, um Beete und Grünanlagen wieder in Ordnung zu bringen und auf den Winter vorzubereiten.

Foto: EVERS / Pixabay

Zwischen Rosen und Lavendel, zwischen Hecken und Büschen, herrschte reges Treiben. Der Verkehrs- und Heimatverein Kessel hatte zum "Dorfputz" eingeladen. Dabei ging es weniger ums Putzen, sondern viel mehr ums Herausputzen - schließlich mussten Pflanzen zurückgeschnitten, Hecken gestutzt und musste Unkraut gejätet werden. Dafür waren die ehrenamtlichen Gärtner mit Astschere, Harke und Schubkarre angerückt.

"Der Verkehrs- und Heimatverein hat die Blumenbeete in Eigenleistung angelegt und gestaltet, deshalb kümmern wir uns auch um die Pflege", erklärt der Vorsitzende des Vereins, Bernd Thönnesen. Um die Entsorgung des Grünschnittes kümmert sich anschließend die Stadt Goch. Neben den zwei gemeinsamen Gartenaktionen, eine im Frühling, eine im Herbst, haben einige engagierte Bürger die ganzjährige Pflege der Beete und Grünflächen übernommen.

"Unser ,Dorfgärtner' Karl Heinz Hegmann kümmert sich um Blumenkübel und Heckenschnitt, Klemens Knipper betreut das Beet am Friedhof", erzählt Thönnesen. Das Beet an der Turnhalle wird von Wilfried van den Beek gepflegt und den Bereich am Kaiser-Otto-Platz betreut das Ehepaar Brökelschen. Hubert Elbers, Stefan Trenkmann und Ben Derks mähen regelmäßig die Rasenflächen. "Außerdem gibt es noch weitere Anwohner, die ich namentlich gar nicht aufzählen kann, die die kleinen Grün- und Beetflächen an der Straße vor ihren Häusern sauber halten und sich um die Baumscheiben kümmern", so Thönnesen weiter.

Vom Fach ist übrigens, bis auf Karl Heinz Hegmann, keiner der Ehrenamtlichen. Begeisterte Hobbygärtner sind sie jedoch alle. Und so entspannt sich dann schon einmal eine angeregte Diskussion über die Frage, ob man den Lavendel besser im Herbst oder im Frühling zurückschneiden solle. Ergebnis: Besser im Frühling, damit der Lavendel nicht verholzt.

In Grunewald pflegen Gertrud Voss, Helmut Müskens und Manfred Thönnissen mit Unterstützung der deutsch-holländischen Nachbarschaft die gemütliche Sitzecke, die Beete und Hecken an der Neuen Kranenburger Straße. Viel Arbeit für den kleinen Kreis von Ehrenamtlichen und doch nicht nur für Gertrud Voss eine Herzenssache: "Ich bin inzwischen Rentnerin und habe die Zeit, mich um die Sitzecke und die Beete zu kümmern. Es soll ja auch gepflegt und schön aussehen, für die Leute, die hier vorbeikommen."

Auch für Bernd Thönnesen ist klar, warum er sich engagiert: "Es geht darum, selbst etwas anzustoßen und zu bewegen, Eigeninitiative zu zeigen, aus Liebe zum Dorf und für die Menschen, die hier leben und hier Urlaub machen." Zu den Aufgaben des Heimatvereins gehört nämlich nicht nur Heimat- und Denkmalpflege, sondern auch die Förderung des Tourismus und die Entwicklung des Dorfes.

Umso trauriger macht es die Aktiven, dass sich außer dem harten Kern von Freiwilligen nur wenige Bürger an der ansprechenden Gestaltung des Dorfes aktiv beteiligen. "Wir haben 135 Mitglieder, an unserer Dorfputz-Aktion beteiligen sich immer etwa 20", sagt Thönnesen, der gleichwohl froh über seinen verlässlichen "harten Kern" ist. Wie eingespielt dieses Team inzwischen ist, zeigte sich wieder am Samstag. Nach gut vier Stunden waren alle Arbeiten erledigt. Zur Stärkung ging es dann noch ins Spargelhaus Ophey, das die Aktion Dorfputz unterstützt.

Mehr Infos über den Heimat- und Verkehrsverein gibt es im Internet auf www.spargeldorf-kessel.de.

(nabr)
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