Uedem Hilfe aus Uedem für polnische Tierheime

Uedem · Ende Mai startet wieder ein Tierhilfe-Transport von Uedem nach Polen, denn dort, so der Tierschutzverein Louisendorf, ist die Not "am größten". Abhängig ist das Projekt zu Gunsten von Tierheimen in Hajnowka und Ostróda von Spenden.

 Hanne Peters, Vorsitzende des Tierschutzvereins, mit Hündin Kasia und Kater Zebulon.

Hanne Peters, Vorsitzende des Tierschutzvereins, mit Hündin Kasia und Kater Zebulon.

Foto: KLAUS-DIETER STADE

Die Hundehütten waren defekt, die Futternäpfe kaputt, die Zäune reparaturbedürftig. Die Tiere litten Hunger. Es war ein Bild des Elends, das sich Georg Peeters und seinen Enkeln René (22) und Louis (17) im März in Hajnowka, Polen, bot. Einer der wenigen Lichtblicke der Tiere dort sind neben dem Engagement der Tierheimmitarbeiter die Besuche von Kindern aus einem nahe gelegenen Kinderheim. Sie schmusen und spielen mit den Tieren. Familie Peeters erfuhr durch einen schriftlichen Hilferuf einer deutschsprachigen Volontärin von den Notfällen in dem abgelegenen polnischen Tierheim. Sie überprüfte die Informationen und musste feststellen, "dass die Tiere tatsächlich drohten zu verhungern."

Dem Hilferuf folgend fuhren die Niederrheiner eine in kürzester Zeit auf die Beine gestellte Hilfstour zu den Polnischen Masuren, gemeinsam mit Mitarbeitern des Tierschutzvereins "Notfelle" aus dem Bergischen Land. Zahlreiche Sponsoren, darunter die Firmen Fressnapf, Xanten und Kleve, Gimborn, das Futterhaus Kevelaer und der dm-Markt Kleve sowie viele Privatspender, unter ihnen Tierarzt Dr. Camp, machten die dringend erforderliche Hilfslieferung von Decken, Trocken- und Nassfutter und Medikamenten möglich.

Vom 29. Mai bis 2. Juni reisen Georg Peeters und seine Enkel wieder gen Polen. Bei dieser Tour soll nicht nur den über 200 Tieren in Hajnowka sondern auch im circa 200 Kilometer entfernt liegenden Ostróda geholfen werden. Dort sind rund 400 Tiere, Katzen und Hunde, im Tierheim untergebracht. Es fehlt an allem. "Als Tierschutzverein sehen wir unsere Aufgabe darin, dort zu helfen, wo die Not am größten ist", erklärt Hanne Peeters, Vorsitzende des Tierschutzvereins Louisendorf, ihr Engagement.

Der Hilfstransport läuft im Namen des Vereins, so können Spendenquittungen ausgestellt werden, geht aber nicht zu seinen Lasten. Die Ladung des Sprinters, der für den Transport an die weißrussische Grenze gemietet wurde, wird privat finanziert. "Die Fressnapf-Zentrale in Krefeld hat aufgrund unseres Hilferufes für die Tierheime in Polen eine großzügige Zusage auf Hundefutter, Leinen, Geschirre und Halsbänder sowie Holzhundehütten gemacht", berichtet Hanne Peeters begeistert. Dennoch sind die Kosten für die Tour hoch. Allein die Miete für den Sprinter, dessen Betankung und die Mautgebühren belaufen sich auf rund 1500 Euro. Weitere Sach- und Geldspenden würden helfen, die private Finanzierung im Rahmen zu halten. "Wir sind den vielen Sponsoren sehr dankbar", erzählt Hanne Peeters. Seit 13 Jahren setzt sich die 65-Jährige für den Tierschutz ein. Nach ihrem Umzug von Gladbeck nach Uedem arbeitete sie zuerst im Tierheim Louisendorf mit und kümmerte sich um die Katzenhilfe Uedem. Nach der Tierheiminsolvenz übernahm sie den Vorsitz des Tierschutzvereins.

(rih)
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