Goch Horrorgeschichten vom Friedhof

Goch · "Der Friedhofsänger" heißt eine Reihe von Horrorbüchern, die Daniel Stenmans veröffentlicht hat. Die ersten drei Bände sind als "E-Books" erschienen, der vierte Teil, der vorerst zehn Bände, ist in Arbeit.

 Daniel Stenmans am Eingang des Friedhofs am Marienpark. Der in Kevelaer lebende Autor hat eine literarische Figur entworfen, die durch das Berühren von Grabsteinen sehen kann, wie die Menschen zu Tode gekommen sind.

Daniel Stenmans am Eingang des Friedhofs am Marienpark. Der in Kevelaer lebende Autor hat eine literarische Figur entworfen, die durch das Berühren von Grabsteinen sehen kann, wie die Menschen zu Tode gekommen sind.

Foto: Markus van Offern

Ein Hauch von Stephen King umweht die Geschichten des "Friedhofsängers" Werner P. Bonner, dem Hauptcharakter einer neuen Horrorbuchserie aus Kevelaer. Der in der Marienstadt lebende Daniel Stenmans hat die Figur entworfen, die durch das Berühren von Grabsteinen sehen kann, wie die Menschen zu Tode gekommen sind. Stenmans hat die Geschichte bewusst so gestaltet, dass die Horror-Serie eine Hommage an sein Vorbild Stephen King ist. "Er hat nahezu alle seine Geschichten so gestaltet, dass sie in Kleinstädten spielen, in denen jeder jeden zu kennen scheint."

So hat sich Daniel Stenmans auch dazu entschlossen, seine Heimatstadt Kevelaer ins Zentrum des Geschehens zu rücken. "Auch ich habe versucht, Charaktere auszuarbeiten, von denen die Leser während der Lektüre sagen könnten: ,So einen Typen kenne ich auch oder: Er sieht dem oder der ähnlich.' Es ging also darum, die Leute im Buch so reden zu lassen, wie die Menschen hier in Kevelaer nunmal reden."

Obwohl er in Wetten aufgewachsen ist, ist Stenmans längst in Kevelaer zu Hause. "Das hilft mir natürlich, viele Details mit Wiedererkennungswert in die Geschichten einzubauen", sagt Stenmans. So ist es nicht überraschend, dass es auch Leser gibt, die keinen Bezug zu Horrorgeschichten haben, sich aber dem "Friedhofsänger" widmen, um in das "düstere" Kevelaer einzutauchen. Stenmans drückt es so aus: "Es gibt ältere Leute, die mir sagten, dass das Horror-Genre nichts für sie ist, aber dass der Handlungsort Kevelaer sie neugierig gemacht habe." Wie sehr ihm die Darstellung der Menschen und ihrer Stadt gelungen sei, "darüber müssen die Kevelaerer dann urteilen", meint der Autor.

Auch einen Sprung über die Stadtgrenze hinaus in die benachbarten Orte schließt Dieter Stenmans nicht aus. Die ersten drei Bände - "Der Polizist", "Der Keller" und "Die Traumfrau" - beschränken sich zunächst aber auf die Marienstadt, ebenso der vierte Band "Die Schreibmaschine", der wahrscheinlich im Juni erscheinen wird. Dann werden noch sechs weitere Bände folgen. "Meine Ideensammlung gibt noch mehr her", verspricht Stenmans, "aber der Verlag Mainbook hat zunächst zehn Bände abgesegnet." Eine Fortsetzung sei nicht ausgeschlossen, sagt Lamers, ebenso wenig ein Druck des "Friedhofssängers" im richtigen Buchformat. Denn der Frankfurt Verlag Mainbook setzt aus Kostengründen vorerst nur auf die elektronischen "E-Books". "Ich persönlich bin auch eher ein Freund des Papierbuches", gibt Stenmans zu, "aber als Geschichtenerzähler, der mit Herzblut arbeitet, bin ich froh, überhaupt einen Verlag gefunden zu haben." Auch wenn Stenmans die Arbeit als Autor nicht zum Broterwerb braucht. So konnte er sich rund acht Jahre Zeit lassen, die Geschichten des "Friedhofssängers" Werner P. Bonner immer weiter auszuarbeiten und nebenher noch andere Geschichten entwerfen. "Am Anfang war es einfach nur ein Ausprobieren, selbst Horrorgeschichten zu schreiben. Dann merkte ich: Das lässt mich nicht mehr los."

2009 erschienen - in Zusammenarbeit mit Michael Hübbeker - seine ersten Werke. "Die Femeiche" spielt in Raesfeld-Erle und "Die Schwarze Kirche" im französischen Rennes. Das besondere an diesen Gruselgeschichten: Der Leser konnte zwischendurch selbst entscheiden, wie es weitergeht.

(RP)
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