Goch Hunderte gesegnete Camper in Goch

Goch · Bei bestem Wetter sind vor der Arnold-Janssen-Kirche in Goch wieder hunderte Wohnmobile gesegnet worden. Die Teilnehmer nahmen teilweise weite Strecken für die Wallfahrt in Kauf. Letztes Mal für Pfarrer Hoebertz.

 Vor der Maria-Magdalena-Kirche segnete Wallfahrtsseelsorger Pater Hans Peters die Fahrzeuge.

Vor der Maria-Magdalena-Kirche segnete Wallfahrtsseelsorger Pater Hans Peters die Fahrzeuge.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Wirklich leer ist der Wohnmobilplatz in Goch eigentlich nie - schon gar nicht im Sommer. Aber zur Reisemobilwallfahrt im Juli erwacht der sogenannte Friedensplatz erst so richtig zum Leben. Für bis zu 200 Wohnmobile haben die Veranstalter Platz geschaffen, hier schlägt das Herz der Wallfahrt. Rund um das große Veranstaltungszelt haben sich die Teilnehmer versammelt, um an einer der wohl ungewöhnlichsten Wallfahrten Deutschlands teilzunehmen. Dabei nehmen die Wohnmobilisten teilweise hunderte von Kilometern Anfahrt in Kauf, um aus Goch gesegnet abzureisen. Wie Walter Bong, der eigentlich aus Kleve stammt, jetzt aber mit seiner Frau aus Bayern 760 Kilometer angereist ist (mehr im Zweitstück).

Natürlich nicht nur, aber vor allem für den großen Höhepunkt der Wallfahrt: Die Fahrzeugsegnung am Sonntag. "Das ist etwas ganz Besonderes. Wir sind zum fünften Mal hier", sagt ein Ehepaar aus den Niederlanden. Das gefühlte Mutterland des Camping durfte in Goch natürlich auch in diesem Jahr nicht fehlen. Die Wirkung spricht für sich, beteuern die Wohnmobilisten. "Seitdem wir zur Segnung kommen, ist uns unterwegs noch nichts passiert", sagen die niederländischen Rentner, winken noch und fahren weiter. Neben Teilnehmern aus Deutschland und den Niederlanden waren auch in diesem Jahr wieder Gäste aus Belgien in der Arnold-Janssen-Stadt. Alleine, in Gruppen, in Clubs.

Für einen war es so oder so eine ganz besondere Wallfahrt, weil die letzte in seinem Amt: Pfarrer Günter Hoebertz geht im September nach Sonsbeck, war seit 2008 fester Bestandteil der Veranstaltung, saugte am Wochenende noch einmal alle Eindrücke auf. Die Segnung selbst übernahm dann traditionell Pater Hans Peters vom Steyler Missionswerk - unter den Augen der Büste des Gründers seiner Gesellschaft, der Büste von Arnold Janssen. Angeführt wurde die Kolonne der Wohnmobile auch in diesem Jahr von der Kutsche mit Kreuz und Arnold-Janssen-Reliquie. Das Wetter spielte den Veranstaltern auch in diesem Jahr wieder in die Karten, bei sommerlichen Temperaturen ließ es sich in den Wohnmobilen wohl fast nur mit Klimaanlage aushalten, für die Zuschauer draußen umso besser. Der Hitzerekord des vergangenen Jahres blieb dabei aber bestehen - und die meisten waren dafür mehr als dankbar.

Einige Gocher hatten sich schließlich schon bis zu einer Stunde bevor sich die Wohnmobilisten aufstellten, einen Platz gesichert. Auf den bereitstehenden Bänken, dem hauseigenen Balkon, am Straßenrand. Es bleibt dabei: Die Reisemobilwallfahrt hat von ihrer Strahlkraft nichts verloren, in der Region selbst, aber auch weit darüber hinaus. Schon das Programm, das traditionell zur Wallfahrt gehört wie die Segnung selbst, war in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg. Ob in der Kirche oder im Festzelt: Überall fanden sich alte Bekannte und neue Freunde, zwischen all der Hektik und guten Laune auch immer wieder Momente der Besinnlichkeit.

Die Vorbereitungen für die Wallfahrt im kommenden Jahr laufen bereits - dann zwar ohne Pastor Pfarrer Hoebertz, aber vielleicht sogar mit einigen frischen Ideen seines Nachfolgers.

(lukra)
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