Uedem Infoabend zur Glasfaser in Uedem

Uedem · Entscheide sich der Ort dagegen, werde er "absterben", so ein Experte.

 Abermals nutzte Rainer Weber (l.) die Gelegenheit, um für den Breitbandausbau zu werben. An seiner Seite: Mike Rexforth (Bürgermeister aus Schermbeck) und Jürgen Kaack von Breitband NRW. Letzterer wählte mahnende Worte.

Abermals nutzte Rainer Weber (l.) die Gelegenheit, um für den Breitbandausbau zu werben. An seiner Seite: Mike Rexforth (Bürgermeister aus Schermbeck) und Jürgen Kaack von Breitband NRW. Letzterer wählte mahnende Worte.

Foto: PRV

"Informativ", "sehr bereichernd", "eindrucksvoll" - das waren die Bewertungen und Kommentare der Besucher, die zum Infoabend des Uedemer Glasfaser-Stammtischs gekommen waren. Die Initiative hatte eingeladen, um noch einmal zum Glasfaser-Ausbau in der Gemeinde zu informieren und sich den Fragen der Bürger zu stellen. Das taten auch Bürgermeister Rainer Weber, sein Kollege Mike Rexforth aus Schermbeck und Jürgen Kaack von Breitband NRW, der den Abend mit seinem Referat eröffnete. "Ohne Glasfaser werden Sie in den nächsten Jahren an Ihre Grenzen stoßen", warnte er. Die Deutsche Glasfaser sei derzeit in der Region der einzige Anbieter, der ein echtes Glasfaser-Netz anbiete. "Alle anderen Anbieter nutzen noch die alten Netze mit Kupfer oder Koax", so Kaack. "Das mag zurzeit noch ausreichen, aber es sind lediglich Übergangstechnologien. Für die Zukunft brauchen Sie Glasfaser, seien Sie sich dessen bewusst", so der Experte. Die Einrichtung einer digitalen Lernplattform an der Uedemer Grundschule beispielsweise sei nur mit Glasfaser zu machen, "dafür reichen die alten Technologien nämlich nicht aus." In die gleiche Richtung appellierte auch Mike Rexforth, Bürgermeister der Gemeinde Schermbeck. Dort ist der Ausbau des Glasfaser-Netzes bereits in vollem Gange, weil sich in Schermbeck über 40 Prozent für einen Glasfaser-Anschluss entschieden haben. Rexforth sprach Klartext vor den rund 70 Gästen: "Wenn Sie diese Chance nicht nutzen, bringen Sie Ihre Gemeinde in Gefahr, Ihre Arbeitsplätze und auch die Bildungschancen Ihrer Kinder." Er verwies darauf, dass ländliche Kommunen in Zukunft mehr als bisher von Überalterung, Stadtflucht, Ärztemangel und schwindendem Schulangebot betroffen seien. "Wenn es Ihnen nicht gelingt, junge Familien in Uedem zu halten, werden Sie sehen, dass Ihr Ort abstirbt", warnte Rexforth eindringlich. Und umgekehrt gelte: "Sie haben jetzt die Chance, Ihre Gemeinde weiterzuentwickeln."

Für Uedems Bürgermeister Rainer Weber, der sich ebenfalls aktiv für den Glasfaser-Ausbau in seiner Gemeinde einsetzt, waren dies hilfreiche Worte. "Ich freue mich, auch von anderer Seite bestätigt zu bekommen, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben", so Weber.

(RP)
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