Uedem Katzenhilfe Uedem unterwegs nach Polen

Uedem · Anfang der kommenden Woche macht sich Georg Peeters mit einem Transporter auf den Weg nach Polen. Die Katzen und Hunde mit denen er zurückkehrt, will er über die Katzenhilfe Uedem weiter vermitteln.

 Georg und Hanne Peeters mit den Hunden Balou (links) und Kasia sowie Katze Zebulon.

Georg und Hanne Peeters mit den Hunden Balou (links) und Kasia sowie Katze Zebulon.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Ein VW-Bus wird sich Anfang der kommenden Woche von Uedem in Richtung Polen aufmachen. Am Steuer sitzt dann Georg Peeters, der ein paar Tage später mit Hunden und Katzen zurückkommen wird. Peeters ist der Mann der ersten Vorsitzenden der Katzenhilfe Uedem, Hanne Peeters. Die beiden engagieren sich schon seit etlichen Jahren für den Tierschutz und haben selbst aktuell 45 Kätzchen zu Hause, die sie betreuen. "Es waren auch schon mal 68", berichtet Peeters, "aber das war schon zu viel. Man muss wissen, wo die Grenze ist", ergänzt sie. Sonst bringe auch die beste Hilfe nicht mehr viel.

Aktuell dürfen sie vom Veterinäramt aus 50 Katzen halten. Die jetzt noch fehlenden fünf Katzen sollen nun hinzukommen. Denn die meisten der Katzen stammen aus Polen, genauer aus dem Ort Hajnowka. Aus dem dortigen Tierheim holen die Peeters regelmäßig neue Tiere, die sie dann in Deutschland weiter vermitteln. An neue, gute Zuhause.

Doch das gestaltet sich immer schwieriger. "Die meisten wollen nur noch süße kleine Katzenbabys, mit denen ihre Kinder dann spielen können", berichtet Peeters. Katzen, die älter als acht Wochen sind, seien nur noch sehr schwer vermittelbar. "2007 konnte ich noch für 99 Tiere ein Zuhause finden. Im vergangenen Jahr waren es dann schon nur noch 23. In den ersten sieben Monaten diesen Jahres sogar nur fünf. Aber die sind dafür auch in richtig gute Hände gekommen", so Peeters.

Die erste Vorsitzende der Katzenhilfe Uedem weiß ganz genau, welche Familien für ihre Kätzchen in Frage kommen. So sollte jemand, der sich für ihre Tiere interessiert, zumindest einen kleinen Garten besitzen. "Die Katzen haben in Polen ja alle auf der Straße gewohnt und sind teilweise sogar dort geboren. Die sind dann die Natur gewohnt", erläutert Peeters. In ihrer Doppelhaushälfte steht deswegen die Terrassentüre auch immer offen, damit die Katzen und die zwei Hunde in den eigenen Garten hinaus und sich bewegen können. Am Dienstag wird Georg Peeters sich schon zum sechsten Mal auf den Weg nach Ost-Europa machen. Begleitet wird er wieder von einer Polin, die in Berlin lebt. Diese wird er zunächst in der deutschen Hauptstadt abholen, ehe sie sich gemeinsam auf den Weg quer durch Polen in das fast 800 Kilometer entfernte Hajnowka machen. Zuletzt hatte Peeters für die gesamte Fahrt von Uedem nach Polen 19 Stunden gebraucht. Viel weniger werden es auch in diesem Jahr nicht werden.

Doch laut seiner Frau Hanne sind die großen Bemühungen nötig. "Wir bekommen öfter Hilferufe. Auch aus einem polnischen Kinderheim, in dem Kinder notleidende Tiere zuerst bei sich aufgenommen hatten und sich in Zusammenarbeit mit dem dortigen Tierheim um sie kümmern. Als Dankeschön haben wir ihnen Weihnachten kleine Präsente geschickt", sagt sie.

Hanne Peeters bleibt auch diesmal zu Hause. Der Tiere wegen. "Irgendwer muss sich ja um die Katzen hier kümmern. Ich bin deswegen schon seit 14 Jahren nicht mehr weg gewesen", sagt sie. Nur zum Einkaufen oder für Tätigkeiten im Tierschutz verlässt sie noch ihr Eigenheim. Und beim Tierschutz hilft ihr auch ihre Freundin Irmi Osterkamp, die mittlerweile zwar in Bielefeld wohnt, aber immer noch bei den Tierfreunden Uedem aktiv ist. Sie hat zur Zeit vier Hunde und wird noch maximal vier Hunde aufnehmen, die Georg Peeters jetzt aus Polen mitbringen wird. Auch ihre Pflegetochter, die in Goch wohnt und Tierarzthelferin ist, möchte sich um bis zu zwei Hunde kümmern, bis sie vermittelt werden konnten und ein neues Zuhause gefunden haben. Dann wäre die Mission der Peeters, notleidenden Tieren zu helfen, geglückt.

(RP)
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