Goch Knickrehm-Premiere auf der Kirmes

Goch · Der neue Gocher Bürgermeister schlug gekonnt das Freibier-Fass an. Noch bis Dienstag läuft das traditionelle Volksfest im Herbst, dann wird zeitgleich auch der große Flachsmarkt viele tausend Gäste in die Straßen der Innenstadt locken.

 O'zapft is: Bürgermeister Ulrich Knickrehm (mit Schütze) und Schausteller-Chef Dirk Janssen sagen "Prosit" auf die Kirmes.

O'zapft is: Bürgermeister Ulrich Knickrehm (mit Schütze) und Schausteller-Chef Dirk Janssen sagen "Prosit" auf die Kirmes.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Dirk Janssen, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Kleve-Geldern, war gespannt auf die erste Kirmeseröffnung des neu gewählten Bürgermeisters Ulrich Knickrehm (BFG). Am Samstagnachmittag war es soweit. "Die Herbstkirmes hat hier eine lange Tradition und auf Tradition legen wir in Goch viel Wert", sagte der Bürgermeister, der die Schausteller und die vielen Besucher bei trockenem Herbstwetter herzlich begrüßte. Das Angebot der Kirmes sei schön und vielseitig, für jeden sei etwas dabei "Ich hoffe, dass mir der Fassanstich jetzt gelingt, ohne den Umstehenden eine Bierdusche zu bieten", schmunzelte Knickrehm.

Ganz genau wurde der Bürgermeister von den Besuchern beobachtet, war es doch erst sein zweiter offizieller Auftritt. Der erste war am Freitag die Einweihung der Kita am Sandthof, der zweite die Kirmeseröffnung "mit Zuschlag". Doch Knickrehm brauchte nur zwei Schläge und das Bier lief. "Hat gut geklappt", meinte eine Dame. Es gab Applaus für den Bürgermeister. Ob er denn wohl heimlich geübt habe?

 Auch für die Kleinsten hat die traditionelle Gocher Herbstkirmes ein großes Angebot.

Auch für die Kleinsten hat die traditionelle Gocher Herbstkirmes ein großes Angebot.

Foto: Gottfried Evers

"Während der Studentenzeit habe ich das schon mal gemacht. So etwas verlernt man nicht", schmunzelte Ulrich Knickrehm, zapfte gekonnt die Krüge voll und verteilte sie an die Besucher und Schausteller. Er lud ein zum verkaufsoffenen Sonntag und zum Flachsmarkt mit mehr als 250 Händlern am Dienstag.

Inzwischen begann die "Happy Hour" mit besonderen Angeboten an den Ständen und Fahrgeschäften. "Ich möchte auf jeden Fall in den Kesseltanz und auf die Autoscooter", meinte der 16-jährige René Leuschner. Sein gleichaltriger Freund Marc Verhoeven wollte auch die Raupe ausprobieren. Beide hatten von den Eltern "Kirmesgeld" bekommen.

Schausteller Danny Reminder war mit seinem "Kesseltanz" zum ersten Mal auf der Herbstkirmes. "Aber ich kenne Goch, ich war bereits zwei Mal auf der Sommerkirmes dabei." Rund 40 Jahre steht die 76-jährige Anna Bürger mit einem Crepe-Stand und "Bürgers Bonbon Bar" auf der Gocher Kirmes. "Sie will noch 24 Jahre weitermachen, das hält sie fit", sagte Sohn Andreas, der mit seiner Schwester Roswitha die Mutter unterstützt. Seit zehn Jahren ist Mulders "Pfeilwerfen" auf der Herbstkirmes dabei. "Wir sind ein bisschen Teil der Tradition", sagte Manuela Mulder. Die Gocher Kirmes steht auf zwei Plätzen - Markt und Klosterplatz - auf der sich Kinderkarussells, Fahrgeschäfte und Ess- und Trinkstände gleichmäßig verteilen.

Zum ersten Mal stand das "Geister-Hotel" hier Von außen "begrüßen" Gespenster, Skelette und Frankenstein die Besucher. "Mal sehen, wie wir so in Goch ankommen", sagte Mitarbeiter Detlef Bober. "Wir sind ein Laufgeschäft, die Leute laufen durch das Hotel und treffen auf Figuren, die Geräusche machen", erklärte der Schausteller im Gespräch.

Gar nicht so harmlos fand Kimberly van den Waldenberg die "gruseligen Gestalten", auf die sie im Geister-Hotel traf. Von draußen hörte man so manche Schreie Die 14-Jährige war mit ihren Freundinnen Jasmin Fischer, die sich ebenfalls für das Gespensterhaus begeisterte, und Celine Fischer, die lieber auf der Raupe fahren wollte, auf der Herbstkirmes unterwegs.

Wer es etwas gemütlicher haben wollte, der kaufte seinen Kindern 37 Chips zu zehn Euro und stellte sich auf einen langen "Enten-Angel- Nachmittag" ein.

Oder er zog Lose - 30 Stück für fünf Euro - und hoffte beim Aufmachen der Lose auf attraktive Gewinne wie Minions, Kissen verschiedener Bundesliga-Vereine, Bälle oder Kuscheltiere.

(RP)
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