Goch Kleine Künstler in der Gustav-Adolf Schule

Goch · Die Inklusionsklasse 5a der Gustav-Adolf-Schule hat, gemeinsam mit dem Paderborner Bildhauer Manfred Webel, das Kunstprojekt "Begegnungsinsel" zu Ende gestellt. Eine Woche lang haben die Schüler Möbel aus Holz gebaut.

 Bildhauer Manfred Webel, Kunsthistorikerin Jasmin Schöne (beide rechts hinten) und Techniklehrerin Monika Frigge (hinten Mitte) präsentieren, gemeinsam mit den Schülern der 5a der Gustav-Adolf-Schule, stolz die Ergebnisse des Kunstprojektes "Begegnungsinsel".

Bildhauer Manfred Webel, Kunsthistorikerin Jasmin Schöne (beide rechts hinten) und Techniklehrerin Monika Frigge (hinten Mitte) präsentieren, gemeinsam mit den Schülern der 5a der Gustav-Adolf-Schule, stolz die Ergebnisse des Kunstprojektes "Begegnungsinsel".

Foto: Klaus-dieter Stade

Die Inklusionsklasse 5a der Gustav-Adolf-Schule Goch konnte eine Woche lang echte Werkstattluft schnuppern: Unter der Leitung des Paderborner Bildhauers Manfred Webel (und in Kooperation mit dem Museum Goch im Rahmen des Landesprojektes Kultur und Schule) entstand das Kunstprojekt "Begegnungsinsel". Dabei haben sich 19 Schüler mit dem Entwerfen und Bauen von Holzmöbeln auseinander gesetzt.

Der 50-jährige Künstler hat bereits vier Mal mit der Gusav-Adolf-Schule zusammen gearbeitet. "Meine Projekte sollen einen Nutzen haben. In diesem Fall wäre das zum einen, dass die Kinder aus dem Holz Möbel bauen können und zum anderen, dass einzelne Talente der Schüler zum Vorschein kommen. Beispielsweise konnte einer der Schüler super nähen und seinen Mitschülern Hilfestellung leisten", erklärte Manfred Webel. Bei diesem Bauprozess lasse sich bei einigen Schülern sogar eine eventuelle Berufsrichtung erkennen, so Weber.

Anfänglich sollten die Kinder ein Gefühl für Raumkörper und Volumen erhalten. Es wurden also aus Linien dreidimensionale Räume skizziert und später aus Legosteinen zusammen gebaut. Danach wurde gesägt, montiert, genäht und schließlich wurden die Möbel bemalt. "Wir haben mit Lasurfarbe gearbeitet. So kann man noch erkennen, dass die Möbel aus Holz sind und trotzdem sind sie bunt", so Schülerin Sirin. Die Möbel seien nach dem Bauklotzsystem gebaut. Inspirationen, wie die Möbel später aussehen sollen, haben die Kinder aus einem Ikeakatalog gesammelt.

"Nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Lehrer konnten sehen, welche versteckten Talente in ihnen stecken", sagte Jasmin Schöne, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums Goch und Begleiterin des Projektes. "Es ist beeindruckend, wie konzentriert die Kinder waren und wie viel wir in dieser kurzen Zeit zusammen geschafft haben." Jetzt haben die Möbel einen Platz im Klassenraum der 5a. "So bleibt der kreative Prozess des Bauens bestehen. Die Kinder können immer wieder verschiedene Möbel aus den Einzelteilen zusammensetzen. Einen Sitzkreis beispielsweise, in dem dann alle einen Platz haben", sagte Schöne.

Auch Klassenlehrerin Stephanie Küttner und Techniklehrerin Monika Figge sind stolz auf ihre Schüler. "Die meisten Kinder haben noch nie zuvor mit einer Nähmaschine, geschweige denn mit einer Säge oder einer Bohrmaschine gearbeitet. Und trotzdem sind die Holzmöbel so gut geworden", sagte Figge. Auch auf sozialer Ebene seien die Schulkinder zusammengewachsen. Denn die Gruppen wechselten während der Projektzeit, jedes Kind habe an jeder Station einmal gearbeitet.

Insgesamt sind in fünf Tagen 133 Meter Holz verarbeitet worden und insgesamt 492 Sägeschnitte vollbracht worden. Am Ende des Projektes konnten alle Beteiligten stolz aufeinander sein. Denn aus intensiver Arbeit ist ein schönes Kunstprojekt entstanden, das sich sehen lässt. Nicht nur im Klassenzimmer der 5a.

(awoi)
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