Goch Kölle an der Niers

Goch · Möhneball, die zweite: Das Zentrum des niederrheinischen Altweiberkarnevals war gestern Goch. Von Witz und Sitz strömte das feierwillige Narrenvolk zum Marktplatz. Das Zelt konnte gar nicht groß genug sein...

So feierten die Möhnen am nördlichen Niederrhein
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Kaffee, Sektchen, Bollebäuskes. "Du hast die Haare schön" und Kölsche Tön. Ja, Kölsche, zwischendurch. Die sind erlaubt. Denn Kölle liegt am Weiberfastnachtstag eigentlich schon seit dem vorigen, spätestens aber seit diesem Jahr auch an der Niers. So gesellig, so schön, so groß und auch so aufwändig haben Niederrheiner in heimischen Gefilden noch nie Wiewerfasteloowend gefeiert.

Lecker' Frühstück

Und die, die das alles ausgebrütet haben, voriges Jahr, ließen sich gestern schon das Frühstück so richtig gut schmecken. In alphabetischer Rückwärts-Reihenfolge: Gabi Theissen, Bettina Swertz, "Schmitti" Arntz (zur Erinnerung: Vorname Karin) hatten bekanntlich voriges Jahr den Gocher Möhneball als Ex-Prinzessinnen zum Leben erweckt, den Frosch zum Prinzen umgeküsst. Dieses Jahr haben sie aus dem Prinzen einen Kaiser gemacht, gemeinsam mit Schorsch van den Höövel, Reneta Träger und dem ganzen Team von allsport. In gerade mal zwei Jahren ist aus der Gocher Weiberfastnacht eine "Eigenmarke", ein Markenzeichen geworden. Und die "Erfinderinnen-Rechte", die liegen bei den Ex-Prinzessinnen.

Zurück ins Zelt. Gerade geht das Frühstück zu Ende, da formiert sich schon die erste Polonaise. Am Volksbank-Tisch (dem Klever, offensichtlich) wird's schon richtig laut. Das verstärkt zu einer weiteren Erkenntnis: Unter den Tausenden, die gestern bis tief in die Nacht hinein Altweiberfastnacht feierten, sind auch sehr, sehr viele Klever. 2500 Karten konnte allsport im Vorverkauf an den Markt bringen — leicht hätte die Agentur doppelt so viele verkaufen können. Aber selbst das Riesen-Zelt ist nicht groß genug, dass alle Kartenwünsche berücksichtigt werden konnten. Carlo Marks vom Kommunalbetrieb der Stadt Goch hatte Mittwochabend noch mal bei ebay reingeschaut. Und gesehen, dass da locker 60 Euro für eine Möhneball-Karte geboten wurden. Schwarzmarkt-Preise halt.

Riesen-Zelt, proppenvoll

Kein Wunder. Im schneeweißen, festlich geschmückten Riesen-Zelt gibt's professionelle Gastronomie, gibt's separate Bars und Stände, leckeres Essen — und Live-Musik vom Feinsten. Alles hausgemacht, da brauchen die Gocher nichts einzukaufen. K 6 beispielsweise, die Schneiders, natürlich auch Willi Girmes — sie heizten gestern die Stimmung immer noch weiter an. Bald konnte man selbst in diesem Riesen-Zelt über die Köpfe laufen, so voll war's.

Zur Freude auch der Schirmherren, des RZK also. Frank Bömler, Boss des Festkomitees Gocher Karneval, blickte schon gestern früh von einem ruhigen Stehtisch am Rande des Zeltes glücklich in die Runde. Und hatte eine einfache, aber zutreffende Erklärung für diesen Erfolg: "Im Gocher Karneval ziehen halt alle an einem Strang!" Recht hat der Mann...

(RP)
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