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Goch/Kevelaer Kommune wendet sich Fachmärkten zu

Goch/Kevelaer · Lange Zeit war es für Investoren kaum möglich, Verwaltung und Politik für Geschäfte außerhalb der Innenstadt zu gewinnen. Das ändert sich jetzt an der Kevelaerer Lindenallee. Auch beim Thema Antwerpener Platz gibt es Neues.

 Das Fachmarktzentrum an der B 9 / Ecke Lindenallee, das von der Politik nicht erwünscht war, steht jetzt kurz vor der Eröffnung.

Das Fachmarktzentrum an der B 9 / Ecke Lindenallee, das von der Politik nicht erwünscht war, steht jetzt kurz vor der Eröffnung.

Foto: Gerhard Seybert

Die Bundesstraße 9 verbindet am Niederrhein diverse Kleinstädte miteinander. Die sich - zum Beispiel zum Einkaufen - mit dem Auto schnell erreichen lassen. Wer in Kevelaer keine günstigen Schuhe oder einfachen Textilien bekommt, braucht nur nach Geldern oder Goch zu fahren, da gibt es Fachmarktzentren mit entsprechendem Angebot. Die Kaufkraft an die Nachbarn abzugeben, kann allerdings nicht im Sinne von Politik und Verwaltung sein, sagt Paul Schaffers, Vorsitzender und Fraktionschef der CDU Kevelaer. Er ist deshalb dafür, dass sich auch am Stadtrand von Kevelaer Fachmärkte ansiedeln, die die Menschen haben wollen. So sehen das auch Grüne und KBV, die sich deshalb gemeinsam mit der Stadtverwaltung und Investor ConX zum Runden Tisch zusammengefunden haben.

Das Thema ist seit Jahren in aller Munde: Auf dem Antwerpener Platz sollen Geschäfte entstehen, wo sich jetzt noch ein Parkplatz befindet. Ein Teil der Politik lehnt jedoch das Konzept des Weezer Investors ConX ab, weil der als Ankermieter offenbar "Kaufland" gewonnen hat. Und dieser Supermarkt gefällt vielen nicht, die vermutlich an Gebäude-Klötze wie in Geldern oder Goch denken. Dass die Planer zwischendurch eine "Schummelfassade" im Stil Potemkinscher Dörfer erfunden hatten, um die Optik günstig zu beeinflussen, machte die Sache nicht besser.

Allerdings war die Stadt vor einigen Monaten vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, das Grundstücksgeschäft Antwerpener Platz rückgängig zu machen. Der Richter sah nicht, dass der Investor vertragsbrüchig sei, und lehnte das Ansinnen der Stadt ab. Seitdem sind die beiden Seiten praktisch gezwungen, sich zu einigen - damit der eine seine Baugenehmigung bekommt und der andere sein Geld. Und: damit die Stadtentwicklung fortschreiten kann.

"Es darf doch nicht sein, dass Investoren der Stadt den Rücken kehren, weil hier alles verhindert wird", findet auch Günther Krüger, Fraktionschef der KBV. "Es muss möglich sein, einen Kompromiss zu finden, denn klar ist, dass am Antwerpener Platz etwas passieren muss." Krüger hofft, dass die Pläne einen künftigen Durchstich zur verödenden Amsterdamer Straße ermöglichen werden. Denn wenn dies derzeit auch niemand bezahlen will - eines Tages werde das Thema hoffentlich wieder akut. "Wir sind mit dem Runden Tisch auf einem sehr guten Weg", versichert Schaffers. Die (neue) CDU-Fraktion will Investoren entgegenkommen und sie nicht zwingen, ihre Interessen erst einzuklagen. Das Fachmarktzentrum an der B 9 / Ecke Lindenallee, das von der Politik nicht erwünscht war, steht jetzt kurz vor der Eröffnung. Bürgermeister Axel Stibi selbst hatte bei der Grundsteinlegung ein Grußwort gesprochen. "Man muss dem Bürgermeister zugute halten, dass es nicht immer an ihm liegt, wenn etwas nicht angepackt wird. In diesem Fall war es die frühere CDU-Fraktion, die sich als Bremser hervorgetan hat", sagt Schaffers, der heute manches anders macht.

(RP)
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