Goch Konzept für Kevelaers Einzelhandel vorgestellt

Goch · Während des letzten Jahres wurde eine detaillierte Studie erstellt. Sie sollte analysieren , welche Entwicklungstrends vorhanden sind und wie die Angebots- und Nachfragesituation in der Marienstadt aussieht.

 Die Kevelaerer haben die Verfügbarkeit und das Angebot von Waren durchschnittlich mit der Schulnote 2,6 bewertet.

Die Kevelaerer haben die Verfügbarkeit und das Angebot von Waren durchschnittlich mit der Schulnote 2,6 bewertet.

Foto: Gerhard Seybert

Die jüngste Studie bezüglich des Einzelhandelskonzepts in der Marienstadt stammte von 2008, weshalb die GMA, die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung, im Auftrag der Stadt die Analyse der heimischen Marktsituation nun auf den aktuellen Stand bringen sollte. Die Ergebnisse dazu wurden am Dienstagabend im Bühnenhaus vorgestellt.

Neben Bürgermeister Dr. Axel Stibi und Vertretern der Stadt waren Monika Kollmar von der Niederlassungsleitung der GMA sowie der Projektleiter Christoph Mathia vor Ort, um den interessierten Bürgern die Ergebnisse mitzuteilen. Dabei standen das Analysieren von Entwicklungstrends, der Angebots- und Nachfragesituation sowie eine Haushalts- und Händlerbefragung im Fokus der Arbeit. Diese wurde während des vergangenen Jahres zusätzlich von einem knapp 20 Personen starken Arbeitskreis begleitet, in dem Vertreter der Industrie- und Handelskammer, des Einzelhandels und der Politik mitwirkten. Es wurden 609 auswertbare Interviews in Kevelaer und 301 in der Umgebung geführt, während 32 Befragungen von lokalen Unternehmen die Einschätzungen der GMA-Analysten weiter ergänzt haben.

"Es ist schade, dass nicht mehr Händler bei der Umfrage mitgemacht haben, obwohl wir alle 260 Einzelhändler während des letzten Jahres mehrfach angeschrieben und gebeten haben, bei der Online-Umfrage teilzunehmen", sagte Monika Kollmar enttäuscht. "Aber die vorhandenen 32 Interviews decken die gesamte Bandbreite des in Kevelaer vorhandenen Sortiments ab."

Bei der Käufer-Befragung wurde klar, dass Schuhe und Lederwaren sowie Bekleidung beinahe zu 50 Prozent in der Innenstadt gekauft wurden, während es 36 Prozent bei den Spielwaren und 21 Prozent bei den Sport- und Freizeitartikel waren. Das Internet war in allen Sparten mit 20 Prozent vertreten.

Die Bewertung der Geschäfte und Einkaufsmöglichkeiten fiel sehr positiv aus. Verfügbarkeit, Angebot und eigentlich sämtliche Elemente des Einzelhandels wurden von Kevelaer-Stadtbewohnern durchschnittlich mit der Schulnote 2,6 bewertet, während Umlandbewohner sogar eine 2,2 vergaben. Einzig die Ladenöffnungszeiten und vor allem deren Uneinheitlichkeit wurden von den Bewohnern mit einer 2,9 bewertet, während die Einzelhändler sogar eine glatte 3 gaben. Das ist zwar im Endeffekt "befriedigend", aber "vielleicht wären Kernöffnungszeiten hier die Lösung", überlegte Monika Kollmar.

Kritik wurde allerdings bei den Besuchern laut, als es um die Potenzialflächen im Hauptzentrum Kevelaers ging. Flächen wie am Antwerpener Platz/Egmontstraße, dem Edith-Stein-Ring, dem Peter Plümpe Platz, der Bury St. Edmunds-Straße sowie der Ladenstraße "stellen doch viele Parkplätze, und wenn man da etwas baut, kann doch niemand mehr sein Auto abstellen", wie einer der Besucher anmerkte. Aber keine Sorge: "Eine Potenzialfläche bedeutet nicht, dass da etwas bebaut werden soll oder wird", erklärte Bürgermeister Axel Stibi. Christoph Mathia fügte hinzu, dass "bei der Empfehlung ebenfalls angegeben wurde, die aktuell vorhandenen Funktionen zu erhalten".

Wer noch mehr ins Detail gehen möchte, der kann das 93 Seiten starke Einzelhandelskonzepts unter "www.kevelaer.de" im Pressebereich der Neuigkeiten herunterladen.

(RP)
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