Goch Kunst für Augen und Ohren

Goch · Der aus Goch stammende Künstler Bernd Deckers alias Berni Lux kommt mit einer Ausstellung seiner breitgefächerten Kunst nach Hause. Bei freiem Eintritt gibt es Gelegenheit die eigene Wahrnehmung zu erweitern.

GOCH / KALKAR Eigentlich ist er gelernter Keramiker. Die Ausbildung zog ihn mit 19 Jahren aus seiner Heimatstadt Goch weg. Als Keramikbernd kam er zurück, produzierte und verkaufte einige Zeit seine Kunstwerke in der alten Zollstation an der Grenze zu Siebengewald. Jetzt kehrt der inzwischen in Wissel lebende Bernd Deckers in seine Heimatstadt zurück. Als Berni Lux wird am 17. Juli einen Tag lang einen Teil seiner breitgefächerten Schaffenskunst zeigen.

Zeit, Geld und Ideen

Es war der Chaos Computer Club mit seiner "Pong"-Lichtinstallation am Haus der Lehrer in Berlin, die den heute 36-Jährigen zur Arbeit mit Licht und Elektronik inspirierte. Dabei hatte Bernd Deckers bereits als Kind angefangen, Kassettenrekorder auseinanderzubauen und mit ihnen zu spielen: "Ich bin halt ein Frickler", sagt er über sich selbst. Die Parameter, an denen Berni Lux seine Kunst und Kreativität heute ausrichtet, sind Zeit, Geld und Ideen.

Auch für seine kommende Ausstellung in Goch hat er einiges "gefrickelt". In erster Linie natürlich einige Objekte aus seiner "Corpus Lux"-Reihe. Erstmals zeigte er unter diesem Titel im Juli 2006 Objekte im Rahmen der Comeback-Party auf dem Gelände des Klosterguts Graefenthal. Die individuellen Lichtobjekte aus Energiesparlampen und Plastikfolie werden die Besucher der eintägigen Ausstellung auch an der Voßheider Straße 171 wieder einladen, einen differenzierten Blick auf die Umgebung zu werfen, sie neu wahrzunehmen. Daran wird er übrigens bei der Ausstellung selbst auch arbeiten, so dass sich leicht Anknüpfungspunkte für ein Gespräch mit dem Künstler ergeben können.

Mit Licht hat es auch bei Berni Lux "Mindfuckern" zu tun, die nicht zur Strukturierung von Gedankengängen führen, sondern das genaue Gegenteil bewirken. Aber es werden nicht nur die Augen als Sinnesorgane angesprochen. Auch die Ohren können die von Bernd Deckers geschaffene Kunst rezipieren. Denn seine Dreiklänge präsentiert er akustisch.

"Ich wollte die Worte sprechen lassen", erklärt er zu den Klanginstallationen, die die Besucher selbst auslösen können. Auch sie sind darauf angelegt, die bestehende Wirklichkeit und feststehende Denkmuster aufzubrechen, den gedanklichen Horizont zu erweitern. "Vielleicht gefällt es ja jemandem", meint Deckers und lächelt.

An Kunstwerken mitwirken

Wenn es nach dem Künstler geht, werden die Besucher sich auch selbst noch am Entstehen der Kunstwerke beteiligen. Davon können sie sich dann aber im weitläufigen Freiluftareal der Ausstellung überzeugen und vielleicht auch überraschen lassen.

(RP)
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