Goch Langenberg: Fassade für 60.000 Euro

Goch · Sparen, sparen über alles. Aber fürs Langenberghaus muss der Vermögensbetrieb der Stadt im kommenden Jahr voraussichtlich 60.000 Euro für die Erneuerung der Fassade ausgeben. Eine Maßnahme, die lange aufgeschoben wurde.

 Die Sanierung der kostbaren Langenberg-Fassade lässt sich nicht "punktuell" durchführen. Zumindest sei das "nicht zielführend", so ein Experte und der Denkmalschutz. Folglich wird nun die komplette Sanierung durchgeführt.

Die Sanierung der kostbaren Langenberg-Fassade lässt sich nicht "punktuell" durchführen. Zumindest sei das "nicht zielführend", so ein Experte und der Denkmalschutz. Folglich wird nun die komplette Sanierung durchgeführt.

Foto: evers

Handlungsbedarf sieht die Stadt trotz Schuldenlast an einem "prominenten" Gebäude der Stadt: dem Langenberghaus an der Roggenstraße, Sitz des Volkshochschul-Zweckverbandes Goch-Kevelaer-Uedem-Weeze. Bettina Gansen: "Die Sanierung der denkmalgeschützten Fassade des Langenberghauses wurde bislang aus Kostengründen immer wieder aufgeschoben. Punktuelle Sanierungen führen nach Absprache mit dem Denkmalpfleger sowie einem Fachmann für Holzbau nicht zum Ziel, weshalb die vollständige Sanierung nunmehr zwingend durchgeführt werden muss." Geschätzte und in den Haushalt eingerechnete Kosten: knapp 60.000 Euro.

Die Stadt hat aber noch weitere Baustellen. Das neue Rathaus zum Beispiel. Denn der Bau hat einen Bedienstetengrill. Hinter den Fenstern zum Innenhof des Rathauses, genau genommen. Dort, genau dort macht sich das Architektur-Konzept des vollständig gläsernen Rathauses auf besondere Weise bemerkbar, wenn sommers die Grade auf dem Thermometer zahlreicher werden.

Wer auf jener Seite der Verwaltung sein Büro hat, der kommt vielleicht ein paar Tage mit einem Ventilator aus — aber dann heizen sich die Räume so sehr auf, dass die Durchschnittstemperaturen immer weiter steigen. Sparkonzept hin, Defizit her: Da müsse etwas geschehen, befanden Fachleute. Und so befand auch die städtische "Haushälterin", Gochs Kämmerin Bettina Gansen: Die relativ kleine Summe müsse aufgewandt werden, um die Arbeitsplätze benutzbar zu halten. Denn bei längeren Hitzeperioden wird die Belastung unerträglich.

Offiziell heißt es im Haushaltsentwurf für die nächsten beiden Jahre: "Die zum Innenhof des Rathauses ausgerichteten Büros sind in den Sommermonaten einer starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Dies führt zur Aufheizung der Räume und einer rapiden Abnahme der Raumluftqualität. Zur Verbesserung der Situation soll die vorhandene RWA für zusätzliche Lüftungszwecke umgerüstet werden, um eine effektive Nachtauskühlung zu gewährleisten." RWA — das ist die Abkürzung für "Rauch- und Wärme-Abzugs-Anlage". Genau die soll für 11800 Euro noch vor Beginn des nächsten Sommers auf der Ostseite des neuen Rathauses eingebaut werden.

Kein Aufschub also — genauso wie für Arbeiten an weiteren städtischen Gebäuden. Die kosten richtig viel Geld. Allein die Erneuerung der Heizung in der Gustav-Adolf-Hauptschule schlägt nächstes Jahr mit 223.000 Euro zu Buche. Für ein neues Dach und neue Leitungen in der Liebfrauenschule sind für die nächsten beiden Jahre stattliche 451.000 Euro angesetzt. Ein dicker Batzen also. Hochbau-Investitionen im nächsten Jahr sind mit knapp 920.000 Euro angesetzt. Im übernächsten Jahr sind es "nur" 475.000 Euro. Das alles steht aber noch unter Vorbehalt. Denn der Stadtrat muss all diesen Maßnahmen noch zustimmen - durch die Verabschiedung, also den Beschluss dieses Haushaltsentwurfs.

(RP)
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