Goch Lidl ist bald direkter Nährengel-Nachbar

Goch · Die Bauarbeiten schreiten zügig voran, im Frühjahr soll der neue Discounter fertig sein. Dem für die Zukunft geplanten Ringschluss steht Lidl nicht im Weg; die Trasse führt direkt an den Stadtwerken vorbei. Hoffnung für die Nordstraße?

 Nährengel hat einen Teil seiner Fläche an Lidl verkauft, damit am Kreisverkehr ein neuer Discounter gebaut werden kann.

Nährengel hat einen Teil seiner Fläche an Lidl verkauft, damit am Kreisverkehr ein neuer Discounter gebaut werden kann.

Foto: Evers

Die Baustelle ist unübersehbar - ebenso wie die Werbung für das Unternehmen, das sich dort zwischen den Stadtwerken und Nährengel ansiedeln wird. Der Discounter Lidl baut eine neue Filiale, was zur Folge hat, dass eine der bisherigen Gocher Lidl-Niederlassungen demnächst aufgegeben wird. Wenn die Filiale an der Klever Straße eröffnet, wird die an der Nordstraße geschlossen. Das bestätigte der RP auf Nachfrage das Unternehmen. Voraussichtlich im Mai soll die Eröffnung des modernen, neuen Supermarkts sein.

Volkhart Willert-Klasing, dem Eigentümer der Fläche, auf dem der bisherige Lidl steht (einen weiteren gibt's am Ring), war frühzeitig klar, dass sich so nahe beieinander nicht zwei große Discounter halten würden. Er hatte deshalb gegen die Ansiedlung am Kreisverkehr protestiert - vergebens. Die Lage ist für den Lebensmittel-Riesen (und sicher auch für die Kunden) attraktiv: Auf der Fläche, auf der bis vor kurzem eine nicht mehr genutzte Halle von Nährengel stand ist Platz für einen knapp 1300 Quadratmeter großen Markt.

Der Firma Nährengel kam die Nachfrage von Lidl gut zupass, gibt Wolfgang Topp, der Geschäftsführer des Werks Goch, zu. "Wir hatten die Fläche in den 80er Jahren wegen des dort stehenden Hochsilos, das wir gut brauchen konnten, erworben. Die alte Halle dort passte allerdings überhaupt nicht in unser Konzept, zumal unsere Entwicklung nach Norden, also in die andere Richtung, geht." Das Gelände am Kreisverkehr sei schon deshalb nicht entwickelbar gewesen, weil ja nun einmal für die Zukunft dort der Ringschluss geplant ist. Der Lidl-Bau stört dabei nicht, die Trasse ist zwischen Supermarkt und Stadtwerke-Gebäude vorgesehen. "Unsere Produktion liegt ein ganzes Stück weiter Richtung Kleve, und auch den Lkw-Verkehr leiten wir nördlich ab, nicht über die Klever Straße", erklärt Topp. Vor einigen Jahren hatte Nährengel die Fläche der ehemaligen Beton-Union gekauft, um die täglich 20 "Kartoffeltransporte" für den sonstigen Verkehr unschädlich abzuwickeln zu können.

Die prägende Optik der Kartoffelfabrik wird durch den neuen Nachbarn nicht beeinträchtigt. Sowohl der hohe Schornstein, durch den es längst nicht mehr qualmt ( Betreiber von Funkanlagen nutzen ihn heute), als auch die übrigen Backsteingebäude bleiben erhalten. Die Alu-Verkleidung des Hauptgebäudes, die durch den Abriss beschädigt ist, wird ergänzt, damit alles wieder aussieht wie vorher.

Und was wird aus dem Gebäude an der Nordstraße, das Lidl demnächst verlassen wird? Es gibt Hinweise auf eine Nachfolgelösung. Allerdings will das entsprechende Unternehmen sich noch nicht eindeutig äußern. Nach RP-Informationen hat Penny (war früher schon in Goch) Interesse, den bisherigen Lidl-Standort zu übernehmen. Offiziell heißt es aus der Expansionsabteilung des Unternehmens: ". . . können wir Ihnen mitteilen, dass wir grundsätzlich an einer Ansiedlung in Goch interessiert sind, es zurzeit jedoch noch keinen spruchreifen Ansatz gibt, der unmittelbar zu einer Standortrealisierung führt." Auch Eigentümer Willert-Klasing kann oder will vorerst keine Aussage zu dem Thema machen. Die beiden anderen Fachmärkte auf der Fläche zwischen Hartog- und Nordstraße, Thomas Philipps und Dänisches Bettenlager, versichern der RP, dem Standort treu bleiben zu wollen.

(RP)
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