Goch Lkw sollen aus Gocher Innenstadt raus

Goch · Verbotsschilder und Umleitungen sollen helfen, Schwerlastverkehr von den innerstädtischen Straßen Gochs fernzuhalten. Ein Projekt von StraßenNRW als Baulastträger, unterstützt von der Stadt, ist vor der Umsetzung.

 In die Mühlenstraße dürfen Lastwagen nicht mehr hereinfahren - es sei denn, sie haben etwas zu liefern oder abzuholen.

In die Mühlenstraße dürfen Lastwagen nicht mehr hereinfahren - es sei denn, sie haben etwas zu liefern oder abzuholen.

Foto: Gottfried Evers

GOCH Lastwagen sind nicht nur laut und machen schwächeren Verkehrsteilnehmern zuweilen Angst, sie schaden durch ihr hohes Gewicht auch den Straßen, auf denen sie viel unterwegs sind. Deshalb haben die Industrie- und Handelskammern des Landes, der Verkehrsverbund Rhein-Sieg und der Dienstleister "mobil-im-Rheinland" mit mehreren Kommunen eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Das Projekt heißt "Effiziente und stadtverträgliche Lkw-Navigation" und soll demnächst auch in Goch greifen. Stadtsprecher Torsten Matenaers bestätigt, dass die Beschilderung umgesetzt werden soll, sobald der Ostring fertig ausgebaut ist. Denn für den schlechten Zustand, den diese Straße bis vor kurzem hatte, sind nicht zuletzt die vielen schweren Lastwagen verantwortlich, die auf diesem Weg unterwegs waren. Außerdem beklagten sich Anwohner häufig über den Lärm, den die Brummis vor ihrer Tür machen.

Das alles soll sich nun ändern. Straßen NRW als Baulastträger will etwas dafür tun, die "negativen Auswirkungen der Entwicklung im Lkw-Verkehr für das Anlagevermögen der Straßenbaulastträger", wie es in der Projektbeschreibung heißt, zu reduzieren. Wie lässt sich Schwerlastverkehr steuern? Über Schilder, die Verbote und Gebote regeln oder Umgehungsstraßen ausweisen. Und über eine Abstimmung mit modernen elektronischen Navigationssystemen.

Entsprechend sollen nun Lkw-Routen und Beschränkungen in Goch, aber auch in Xanten und anderen Orten, festgelegt werden. Die Neuerungen werden den Herstellern der Navigationskarten mitgeteilt. Der Gocher Bau- und Planungsausschuss hatte sich in seiner September-Sitzung 2015 auf Wunsch der BFG-Fraktion erstmals mit dem Thema befasst. Grundsätzlich soll zwar "Ziel- und Quellverkehr" möglich bleiben - etwa zur Anlieferung - die Innenstadt und die Ortslagen sollen jedoch weitgehend geschont werden. umfährt, gleichwohl aber Ziel- und Quellverkehr möglich bleibt. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, zu analysieren, welche Straßen für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen gesperrt werden können. Dazu wurden Beschilderungsvorschläge erarbeitet.

Wenn der Ostring fertig ist, soll die Beschilderung flächendeckend in Goch umgesetzt sein. Eines existiert bereits: Wer aus der Asperdener Straße Richtung Innenstadt unterwegs ist und an die Ampel kommt, darf, wenn er Brummifahrer ist, nicht geradeaus in die Mühlenstraße fahren. Verboten wird auch sein, die Klever Straße über den Nordring hinweg Richtung Brückenstraße oder Bahnübergang zu fahren (letzterer soll ja ohnehin in einigen Jahren aufgegeben werden). Sobald der Ring geschlossen ist, dürfen Lkw natürlich auch "links abbiegen".

"Lieferverkehr frei" wird es am Kreisverkehr Bahnhofstraße heißen. An der Kalkarer Straße, ein insbesondere für Radfahrer gefährliches Pflaster, wird es nur noch stadtauswärts über den Ostring gehen, während Richtung Pfalzdorfer Straße nur noch Lieferverkehr zugelassen sein wird. Auch weiter geradeaus Richtung Bahnübergang geht's dann nur noch aus gutem Grund - zumal dieser Übergang ja ein Auslaufmodell ist. Am Südring Kreuzung Weezer Straße muss natürlich (unter anderem) der Supermarkt Lidl versorgt werden, ansonsten sollen sich Lkw auf den Ring konzentrieren. Auch, wer von der Autobahnabfahrt über die Kevelaerer Straße auf Goch zufährt, wird Richtung Kleve auf den Ring geschickt. Eine letzte Lkw-Vorrangroute betrifft die Umfahrung B 9 (Klever Straße)/ Asperberg. Dort soll ein großes gelbes Schild auf die Gewerbegebiete West, Süd und Nord aufmerksam machen.

(RP)
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