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Goch "Markt der Sprachen" in der Bücherei

Goch · Die Gocher Stadtbücherei ist dabei, den Bestand an fremdsprachigen Kinderbüchern deutlich zu erweitern. Am Samstag, 25. Oktober, können sich Kinder in der Bücherei an Vorlesestationen in fremde Sprachwelten entführen lassen.

 Die Vorleserinnen stellten sich gestern den Viertklässlern der Liebfrauenschule vor. Zuerst wurden die Kinder in der jeweiligen Landessprache, die sie dann erraten mussten, begrüßt. Türkisch und Polnisch wurden sofort erkannt, Niederländisch wurde zunächst für Englisch gehalten.

Die Vorleserinnen stellten sich gestern den Viertklässlern der Liebfrauenschule vor. Zuerst wurden die Kinder in der jeweiligen Landessprache, die sie dann erraten mussten, begrüßt. Türkisch und Polnisch wurden sofort erkannt, Niederländisch wurde zunächst für Englisch gehalten.

Foto: Gottfried Evers

Es gehört zum Lebensalltag eines heutigen Schulkindes, dass so mancher Klassenkamerad zuhause eine andere Sprache spricht, als im Unterricht. Neben Deutsch sind in Goch und Umgebung Polnisch, Russisch, Niederländisch und Türkisch wohl die häufigsten. Weil in den Lehrplänen aber nicht immer ausreichend Zeit vorgesehen ist, das Wissen um die Muttersprache des Tischnachbarn zu vertiefen und vielleicht sogar Interesse zu wecken, die Sprache selbst zumindest zum Teil zu erlernen, hat sich die Gocher Stadtbücherei etwas ausgedacht.

"Da der Rat vor einiger Zeit bewilligt hat, den Bestand an fremdsprachigen Kinderbüchern unserer Bücherei deutlich zu erweitern, wollen wir die Internationalität dieser Einrichtung hervorheben und sie als Ort der Kommunikation über die eigene Sprache hinaus etablieren", sagt Stephan Mann, der für die Gocher Kultur verantwortlich ist. Angesichts der Globalisierung und gerade auch angesichts der jüngsten Konflikte sei dies besonders wichtig. "Es braucht so einen Ort in der Stadt, an dem die Integration auch in der Kindheit noch zusätzlich gefördert wird", so Mann weiter.

Dabei helfen sollen unter anderem die 160 Bücher, die in verschiedenen Sprachen angeschafft wurden und werden. Und dabei helfen soll auch der 25. Oktober, denn dann werden in der Bücherei sechs Vorlesestationen aufgebaut (Niederländisch, Polnisch, Russisch, Deutsch, Englisch und Türkisch). An jeder Station wird ein Vorlesepate in seiner Muttersprache aus Kinderbuchklassikern (wie zum Beispiel "Die kleine Raupe Nimmersatt") vorlesen, einzelne Textpassagen erläutern und auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten hinweisen.

Bei einem ersten Probelauf mit Viertklässlern der Liebfrauenschule zeigte sich gestern, dass das beim Nachwuchs gut ankommt. Zuerst wurden die Kinder in der jeweiligen Landessprache, die sie dann erraten mussten, begrüßt. Türkisch und Polnisch wurden sofort erkannt, Niederländisch wurde zunächst für Englisch gehalten.

Anschließend ging's zu den Stationen. In der russischen Ecke wurden die Namen der Kinder mit kyrillischen Buchstaben gelegt, in der deutschen Ecke gab es eine spannende Geschichte zu hören und in der polnischen Ecke lernten die Kinder, dass Erbse auf Polnisch fast so klingt wie ihre Heimatstadt: "groch". Nach acht Minuten ertönte ein Gong und die Gruppen wechselten zur jeweils nächsten Station.

In dieser Art sind künftig mehrere Projekte geplant, unter anderem für Grundschulkinder. "Auf diese Weise wollen wir Muttersprachen fördern und wertschätzen", sagt Monika Riße, die sich in dem mehrköpfigen Team engagiert. Hauptveranstaltung ist dann aber der "Markt der Sprachen" am Samstag, 25. Oktober. Zwischen 10 und 12 Uhr sind Kinder ab 5 Jahren eingeladen, die Stationen in der Stadtbücherei zu besuchen und sich von Emilia Baczkowska (Polnisch), Hans-Christian Hartig (Deutsch), Svetlana Jansen (Russisch), Karin Krämer (Niederländisch), Heinz van de Linde (Englisch) und Fatma Schneiders (Türkisch) in fremde Sprachwelten entführen zu lassen.

(RP)
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