Goch Martin-Franz-Stiftung sagt für Astra ab

Goch · Überraschende Wende im Kindergartenkonzept: Die Martin-Franz-Stiftung will jetzt nicht die Trägerschaft für die Astra-Kita übernehmen, sondern der geplanten Einrichtung am Sandthof.

Beim Thema Kindergarten schien in Goch mit den Plänen zum Umbau des Jugendheims Astra in eine Kindertagesstätte eigentlich alles in trockenen Tüchern zu sein. Jetzt gibt es eine neue überraschende Entwicklung.

Im Haupt- und Finanzausschuss teilte Dr. Georg Kaster von der Gocher Verwaltung mit, dass die Martin-Franz-Stiftung doch nicht die Trägerschaft für die neue Tagesstätte im Astra übernehmen möchte. Wie berichtet, hatten sich die Politiker für diesen Träger ausgesprochen. Das Kuratorium der Stiftung habe sich allerdings dazu entschieden, sich um die Trägerschaft des Kindergartens am Sandthof zu bewerben. Auch dieses Gebäude gehört zum Konzept, mit dem die dringend benötigten Plätze in Goch geschaffen werden sollen. Das Gebäude am Sandthof soll von einem Investor umgebaut werden, der das Haus derzeit selbst nutzt.

Wegen dieser neuen Entwicklung hat die Verwaltung Gespräche mit der Awo und der Lebenshilfe aufgenommen, die sich auch für eine Trägerschaft des Astra beworben hatten. Zu dieser neuen Situation werden gerade entsprechende Beschlussvorlagen erarbeitet, die den Politikern am Wochenende zugehen sollen und die in der nächsten Woche vom Rat abgesegnet werden sollen.

Gleichzeitig haben die verschiedenen Träger ihre Vorstellungen für die Übernahme der Einrichtungen vorgelegt. Die Martin-Franz-Stiftung möchte, dass die Stadt die Kosten für die Einrichtung im neuen Kindergarten am Sandthof übernimmt. Die Stiftung selbst habe dafür keine Mittel.

Um das Astra zu übernehmen, möchte die Awo, dass die Stadt noch kindgerechte Küchenzeilen integriert. Das würde Mehrkosten von 16 000 Euro bedeuten.

Die Lebenshilfe möchte im Falle einer Übernahme der Trägerschaft, dass auch der Keller behindertengerecht zu erreichen ist. Dazu müsste ein Aufzug eingebaut werden. Kostenpunkt: rund 50 000 Euro. Zudem müsste ein zusätzlicher Anbau errichtet werden, der als großer gemeinsamer Speisesaal genutzt werden soll.

"Positiv ist, dass alle davon ausgehen, das notwendige Personal bis zum Start der neuen Gruppen am 1. August stellen zu können", erläuterte Kaster. Auch sei es möglich, die Umbauten rechtzeitig über die Bühne zu bringen.

Eben diese Frage brannte auch den Politikern unter den Nägeln, schließlich werden die Plätze pünktlich gebraucht. "Wir stehen da unter Zeitdruck. Ist sichergestellt, dass die Verträge nach dem Beschluss im Rat schnell unterschrieben werden können?", fragte der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus-Dieter Nikutowski. Vertreter der Träger seien in der Ratssitzung dabei, so Kaster, theoretisch könnten die Verträge tatsächlich direkt nach der Sitzung unterschrieben werden.

Angesichts der steigenden Kosten mahnte Karl-Heinz Bremer (CDU) an, die Beträge zu deckeln, um am Ende keine böse Überraschung zu erleben. Ulrich Knickrehm (BFG) fragte nach, ob der Anbau aus Sicht der Lebenshilfe wirklich nötig sei. Das sei die Mindestanforderung, teilte Kaster mit.

(RP)
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