Goch/Weeze Max von Elverfeldt: "Fehler im Jagdgesetz korrigieren"

Goch/Weeze · Josef Tumbrinck, der Landesvorsitzende des Nabu, hat das "ökologische Jagdgesetz" ein Jahr nach Inkrafttreten als "Meilenstein" bezeichnet. Der Arten- und Tierschutz sei damit deutlich gestärkt worden. Aus Sicht von Max von Elverfeldt sind diese Aussagen "blanker Hohn", denn das Gesetz habe genau das Gegenteil erreicht. "Durch die seit 2015 geltende starke Einschränkung der Raubtierbejagung auf Fuchs, Dachs, Krähen und mehr leiden beispielsweise bodenbrütende Vögel wie Uferschnepfe, Kiebitz und Rebhuhn, werden ihre Feinde doch kaum mehr bejagt", so der Vorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst NRW.

Der Nabu selbst habe dies einräumen müssen und Anfang März eine Fachtagung "Prädationsmanagement im Wiesenvogelschutz" in Kleve veranstaltet. "Im Wiesenvogelschutzprojekt in der Düffel im Norden des Kreises werden mittlerweile Zäune errichtet, um die Uferschnepfe vor dem Fuchs zu schützen. So sieht die Praxis rund ein Jahr nach Einführung des neuen Jagdgesetzes in NRW aus", meint von Elverfeldt.

Mit seinem Lob des neuen Jagdgesetzes gehe es Tumbrinck nicht nur um Schadensbegrenzung, stammten die Inhalte des ursprünglich Entwurf des Gesetzes doch sicher aus seinem Verband. Auch versuche Tumbrinck, so von Elverfeldt, den immer stärker in die Kritik geratenden Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) zu stützen, wohl in der Hoffnung, dass dieser auch in Zukunft Forderungen des Nabu in Gesetze übertragen lässt.

Schon früh habe daher der langjährige SPD-Fraktionsvorsitzende Friedhelm Farthmann in einem Brief an die amtierende Ministerpräsidentin Hannelore Kraft kritisiert, in der Jagdpolitik werde ein Reformdruck herbeifantasiert, der mit der Wirklichkeit nichts zu tun habe. Umweltminister Remmel, so Farthmann, sehe sich offenbar als "Erfüllungsgehilfe" des ideologisierten Naturschutzes.

(RP)
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