Goch Mit dem Heimatverein zum Jubiläum in Gennep

Goch · Anlässlich des 400. Jahrestages des Genneper Rathauses und der 440-jährigen Freundschaft der Gemeinden Goch und Gennep reist der hiesige Heimatverein am Samstag zum Historischen Markt.

 Ziel des Tagesausflugs am kommenden Samstag ist unter anderem der Marktplatz vor dem historischen Rathaus in Gennep.

Ziel des Tagesausflugs am kommenden Samstag ist unter anderem der Marktplatz vor dem historischen Rathaus in Gennep.

Foto: thinkstock / venemama

Die beiden Städte liegen nah beieinander, am gleichen Fluss, in der gleichen Landschaft und sie verstehen die Sprache des Nachbarn - Gocher und Genneper verbindet vieles, am kommenden Wochenende feiern sie zusammen den 400. Jahrestag des Rathauses ("Het Stadhuis") von Gennep, das 500. Jahr der Reformation durch Martin Luther und eine 440 Jahre lange Freundschaft / Vriendschap der beiden Gemeinden.

Der Heimatverein Goch lädt am Samstag, 1. Juli zu einer gemeinsamen Fahrt nach Gennep ein, um den Historischen Markt in Gennep zu besuchen. Mittelalterliche Korbflechterei, Schmieden, Holzschuh-Herstellung, Papierschöpfen, Bierbrauerei - die Liste der Handwerke aus dem 17. Jahrhundert ist lang. Sie sind zu sehen zwischen "Het Stadhuis" und "Jan Lindersplein", wo auch musikalische Darbietungen und zahlreiche Akteure in authentischen Kostümen für Unterhaltung sorgen werden. Ebenso wird die Flussfischerei, eine Genneper Tradition im 17. Jahrhundert, in Form eines Fischerdorfes aufleben.

Günter van Cuick, Geschäftsführer des Gocher Heimatvereins, hofft auf eine rege Teilnahme an der Busfahrt, die um 10:30 ab dem Klosterplatz in Goch startet. "Das ist sozusagen ein Gegenbesuch zum Mai- und Brunnenfest, als sehr viele Gäste aus Gennep die Stadt Goch besuchten". Wer lieber mit dem Rad fahren möchte, kann sich Theo Ghijsen anschließen, der um 10 Uhr am Gocher Marktplatz startet. "Er wird die Teilnehmer über eine schöne, auch historisch interessante Strecke nach Gennep führen", teilte van Cuick mit. Dabei geht es auch durch Kolonien der Pfälzer in der Asperheide. Theo Ghijsen bietet im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Goch und Gennep im Reformationsjahr" noch weitere Termine für eine geführte Radtour nach Gennep an. Informationen dazu gibt es bei der Kultourbühne Goch.

Die Heimatvereine beider Gemeinden bemühen sich um die Fortsetzung und Wiederbelebung der Freundschaftsbeziehungen zwischen Goch und Gennep. Als älteste protestantische Gemeinde der Niederlande hat Gennep auch mit den Protestanten auf deutscher Seite eine jahrhundertealte gemeinsame Geschichte. Die Kriegsjahre des 20. Jahrhunderts dagegen sind dunkle Kapitel. "Jetzt ist eine neue Zeit für Freundschaft angebrochen", sagte Gerard Cloin vom Genneper Heimatverein. 2015 habe man sich an der Niersbrücke in Gennep getroffen und diese in "Highlander-Bridge" umgetauft. Diese Brücke habe bei Operationen der Aliierten im 2. Weltkrieg eine wichtige Rolle gespielt. "Jetzt ist sie eine Brücke der Freundschaft", sagte Gerard Cloin. Auch Willi Vaegs, ehemaliger Gocher Bürgermeister, betont eine "gute Nachbarschaft" beider Gemeinden. "Wir haben auch den Reichswaldbrand 76/77 gemeinsam bekämpft", sagte van Cuick. Gerard Cloin erinnerte daran, dass das Hochwasser der Niers immer ein gemeinsames Problem ist. Auch bestünden nicht nur Freundschaftsbande, sondern auch familiäre Beziehungen über die kaum noch vorhandene Grenze. "Freundschaft heißt besuchen, zusammen essen und trinken und gemeinsam Probleme lösen", betonte Cloin und freute sich auf viele Gäste aus Goch.

Anmeldungen für die Busfahrt und die Radtour nimmt van Cuick unter 02823 29107 entgegen.

(ath)
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