Goch Mode und schicke Autos beim Maifest

Goch · Das Wetter hätte nicht passender sein können: Trocken, freundlich, nicht zu warm. Die Gocher und ihre Nachbarn freuten sich am Mai- und Brunnenfest. Viele Gäste aus den Niederlanden und eine hochzufriedene Herrengruppe.

 Auf große Aufmerksamkeit stieß auch Jürgen Vredes Modenschau(en) in der Voßstraße.

Auf große Aufmerksamkeit stieß auch Jürgen Vredes Modenschau(en) in der Voßstraße.

Foto: Gottfried Evers

Die vier Männer - frei mit Karten auf der Hand, einer als "Kiebitz" - haben es sich so richtig gemütlich gemacht. Mit einem Bierchen vor der Nase sitzen sie an einem schlichten Holztisch mitten im Gewimmel und spielen Skat. Achim, Georg, Helmut und Robert, die aus Tönisberg und Kempen kommen, sind an diesem Wochenende auf ihrer jährlichen Herren-Radreise ganz zufällig auf das Gocher Mai- und Brunnenfest gestoßen. "Hier hat uns die Atmosphäre gleich so gut gefallen, dass wir beschlossen haben, eine ausgedehnte Pause zu machen. Und wo wir uns niederlassen, da spielen wir Karten", erzählt Helmut schmunzelnd. Nach Hause wollen sie nun mit dem Zug statt mit den Rädern fahren. So bleibt mehr Zeit für Goch.

Bessere Werbung als die Skatbrüder kann man für die Traditionsveranstaltung wohl nicht machen. Offensichtlich hatten sich viele Bürger aus der Stadt und den umliegenden Orten gestern über das gute Wetter gefreut und andere Freizeitpläne zugunsten des Maifestes verschoben. Die Stadt war sehr gut besucht - das Fest an für sich und auch die Fußgängerzone, in der fast alle Geschäfte geöffnet hatten. Nur die in der City, versteht sich, denn bekanntlich ist es auch an einkaufsoffenen Sonntagen nicht mehr möglich, Läden außerhalb eines engen Innenstadtradius' zu öffnen.

 Die Gocher Autoprofis boten den vielen Gästen des Maifestes chromblitzende Oldtimer - Probesitzen inklusive.

Die Gocher Autoprofis boten den vielen Gästen des Maifestes chromblitzende Oldtimer - Probesitzen inklusive.

Foto: Evers Gottfried

Gut vertreten sind die Gocher Autoprofis, die auf dem Marktplatz alles aufgebaut haben, was Kunden ansprechen könnte. Kleine schicke, sparsame, vernünftige oder originelle Fahrzeuge stoßen ebenso auf Interesse wie die Flaggschiffe hochpreisigerer Anbieter. Die Inhaber der Autohäuser und ihre Mitarbeiter standen für alle Fachfragen zur Verfügung. Probesitzen war immer möglich.

Anders bei den Oldtimern in der Frauenstraße. Dort lehnte mancher Besitzer doch lieber ein freundliches Schild "nur gucken, nicht streicheln" gegen die Windschutzscheibe, um die Fans auf Abstand zu halten. Vom "Youngtimer" aus dem Hause Opel (Manta) über zeitlos-schöne Mercedes-"Pagoden", einen Gogo, Austin oder gar einen Polizei-Käfer bis zum Jaguar E-Typ war fast alles vertreten, war Freunde historischer Autos glücklich macht. Und wenn das Lächeln schon auf den Lippen lag, passte es gut, sich mal umzudrehen zu der Bühne, auf der kleine Mädchen Tänze aufführten.

 Achim, Georg, Robert und Helmut sind auf einer Radtour in Goch hängen geblieben. Neben den Fahrzeugen der Autoprofis spielen sie Karten.

Achim, Georg, Robert und Helmut sind auf einer Radtour in Goch hängen geblieben. Neben den Fahrzeugen der Autoprofis spielen sie Karten.

Foto: Settnik

Viel Aufmerksamkeit erhielt auch Jürgen Vredes Modenschau in der Voßstraße. Angeregt von diesen Eindrücken ließ sich dann gleich im einen oder anderen Laden nach einem Schnäppchen oder etwas Schikem zum Frühling suchen. Mindestens ebenso beliebt wie Blicke in die Schaufenster war es aber, sich auf einen der zahlreichen Stühle in der Fußgängerzone zu setzen. Ob mit Eis, Bier, Kaffee und Kuchen oder einer Grillwurst - draußen schmeckt's bekanntlich am besten, und zwar jung und alt gleichermaßen.

Die Steinstraße war die Vereinsmeile. Insbesondere die Organisationen, die für unser aller Sicherheit zuständig sind präsentierten sich dort. Die DLRG zeigte ihr Rettungsboot, die Feuerwehr war mit Fahrzeug und vieln Aktiven vor Ort, das DRK ermutigte die Passanten, im Ernstfall nach dem Defibrillator zu greifen, der - öffentlich zugänglich - in den Eingangsbereichen der Sparkassenfilialen hängt. Bereitschaftsführer Paul Hermsen ließ Interessierte an einer Puppe üben.

Wer mochte, konnte einen Blick in das Haus zu den Fünf Ringen werfen, das der weiteren Sanierung harrt, der Gocher Heimatverein war den Freunden aus Gennep ein guter Gastgeber. Die evangelischen Kirchengemeinden Gennep und Goch verbindet eine jahrhundertelange gemeinsame Geschichte.

(RP)
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