Goch/Kevelaer Musik als Bindeglied bei der Wallfahrt

Goch/Kevelaer · Am Sonntag steht die zweite Auflage der interreligiösen Wallfahrt an. Los geht es um 17 Uhr.

Von einem "neuen Stern bei der Friedenswallfahrt" spricht die Uedemerin Elke Kleuren-Schryvers. So enthusiastisch kündigt sie Judy Bailey an. Die Sängerin und Komponistin wird am Sonntag die zweite interreligiöse Friedenswallfahrt in Kevelaer eröffnen.

Noch vor wenigen Tagen sei sie beim Weltjugendtag in Krakau gewesen, zeichnet Kleuren-Schryvers den Weg der Sängerin nach. Dort habe sie die jungen Menschen intensiver auf den Glauben eingestimmt.

Bei der Veranstaltung am Sonntag dreht sich alles um den Frieden und da vor allem auch um das Miteinander der verschiedenen Religionen. "Das ist super, das passt genau zu dem, was wir machen", sagt Bailey. Offen sein, dass Menschen zusammenkommen, das sei auch ihr Anliegen.

Für Weggeleit vom Marienpark zum Kapellenplatz und weitere musikalische Höhepunkte wird auch Graziella Schazad sorgen. Sie war bereits im vergangenen Jahr bei der Erstauflage der interreligiösen Wallfahrt dabei. "Sehr beeindruckend, sehr einfühlsam," beschreibt Kleuren-Schryvers den Musikstil der Hamburgerin mit Geige. "Ich glaube, dass beide Musikerinnen sehr toll zu dem Ereignis passen und helfen werden, das Engagement für den Frieden in Musik zu erleben." Beide Künstlerinnen treten ohne Gage auf.

Und es gibt noch mehr Geschenke. Eines kommt von Pfarrer Hubert Janssen. Mit dem Lebensweg vom Gründer und Ideengeber der interreligiösen Friedenswallfahrt, Rupert Neudeck, sei er viele Jahre verbunden gewesen, sagt Janssen. Damals ging es um Vietnam-Flüchtlinge.

Im vergangenen Jahr bat Neudeck den Pfarrer, ob er nicht sein selbst komponiertes Lied mit in die Friedenswallfahrt einbringen wolle. Die Erfüllung dieser Bitte wird der im Mai verstorbene Neudeck nicht mehr miterleben. Aber seine Idee, die wird weiter getragen. Das Lied von Hubert Janssen ist ein Teil davon. Nachdenklich ist es, fordernd. "Hunger nach Freiheit, Liebe und Leben, nach Menschenrechten; wer wird sie geben?" heißt es in einer Zeile.

Singen wird das der Kevelarer Männergesangsverein (MGV), der das erste Mal bei der Veranstaltung auftritt. Im vergangenen Jahr war Heinz Lamers vom Vorstand noch als Zuschauer dabei gewesen. "Ich war direkt von Anfang an von der Idee begeistert. Solche Veranstaltungen kann es gar nicht genug geben", sagt Lamers über die interreligiöse Friedenswallfahrt. Es sei ihm ein Herzensanliegen, an der Friedenswallfahrt teilzunehmen. Nicht anders sieht das der Familienchor. "Es ist selbstverständlich, das wir wieder mitmachen", sagt Romano Giefer, Chordirektor der Basilikamusik.

Kleuren-Schryvers betont, wie wichtig es sei, dass die Veranstaltung nicht nur von Worten, sondern auch Musik getragen werde. "Das war Neudecks Gedanke, dass wir Frieden enthusiastisch erleben." Und Musik ist ein Schlüssel dazu.

Sonntag, 28. August 17 Uhr: Wallfahrt vom Marienpark (Treffpunkt) zum Kapellenplatz 17.30 Uhr: Gedenken und Ehrung von Rupert Neudeck 18 Uhr: Musikalisches Willkommen im Forum Pax Christi 18.40 Uhr: Stilles Gedenken an der Friedensstele 19.45 Uhr: Verlesung der Kevelaerer Deklaration gegen Waffen

(RP)
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