Goch/Weeze Naturschutz und Tourismus vereinen

Goch/Weeze · Die Rheinaue soll künftig touristisch besser zu erfahren sein. Neue multimediale Info-Tafeln sollen Besuchern Wissenswertes vermitteln. Das Projekt soll auf Goch, Uedem und Weeze ausgeweitet werden.

 Die neuen Tafeln in der Rheinaue betrachteten Fachleute bei Nieselregen. Sie sollen Touristen besser über Wissenswertes am Wegesrand informieren.

Die neuen Tafeln in der Rheinaue betrachteten Fachleute bei Nieselregen. Sie sollen Touristen besser über Wissenswertes am Wegesrand informieren.

Foto: Stade

"Was man bei uns in der Natur Schönes sieht, wird bisher unzureichend erklärt", sagt Ulrich Werneke, Leiter des Naturschutzzentrums Kreis Kleve. Sehr viele Wochenendtouristen und Ausflügler kommen zum Wandern und Radfahren in die Region. Mit dem, was sie da sehen, wurden sie bislang aber weitgehend allein gelassen. Veraltete Info-Tafeln oder komplett fehlende Unterstützung waren für manchen Gast ein Ärgernis. Damit ist jetzt Schluss: Wie zuletzt in den Wisseler Dünen sollen nun alte Schilder nach und nach verschwinden und neuen zeitgemäßen Tafeln, Terminals und Hörerlebnis-Stationen weichen.

Dreieinhalb Jahre lang hat das Naturschutzzentrum mit der Bezirksregierung und Partnern verhandelt, nachdem es mit der Projektidee "Rheinaue erleben" erfolgreich am Wettbewerb "Erlebnis NRW" teilgenommen hatte. "440 000 Euro haben sich Land und EU die Finanzierung unserer Idee Kosten lassen", berichtet Werneke. Die Bürgermeister und Touristiker der beteiligten Regionen sind begeistert, Bürgern, die ihre Heimat und Natur lieben, und natürlich Besuchern ein tolles Angebot machen zu können. "Das Projekt ist ein Musterbeispiel interkommunaler Zusammenarbeit", lobte Christoph Gerwers, Bürgermeister von Rees. Seine Amtskollegen Gerhard Fonck aus Kalkar und Ulrich Francken aus Weeze nickten zustimmend. Weeze? "Ja, das Projekt soll ausgedehnt werden auf Kleve, Goch, Uedem und Weeze, und wir arbeiten auch an einem Netzwerk, das bis in den Kreis Wesel reicht", erklärte Werneke. Er hat dazu unter anderem den Weezer Bürgermeister Ulrich Francken besucht. "Wir finden dieses Projekt sehr interessant und würden es gerne übernehmen", sagt der Verwaltungschef. So ein Angebot sei dazu geeignet, die touristische Attraktivität der Gemeinde weiter zu steigern. Denn gerade im Bereich "Touristik" habe Weeze in letzter Zeit gepunktet. "Die Zahl der Übernachtungen ist von 8000 auf 32 000 gestiegen", berichtet Francken. Durch die Kooperation mit dem Naturschutzzentrum könnten auch weitere Natur-Projekte in Weeze auf den Weg gebracht werden.

Vielleicht werden bald auch in Weeze die Gäste über eine App auf ihrem Handy geführt und können an den Hörstationen viel Interessantes über die niederrheinische Umgebung lernen. Übrigens funktionieren die Tafeln auch ohne Smartphone. Darauf findet sich auch ganz einfach eine Telefonnummer, über die die Infos abgerufen werden können.

Auch wichtig: Mit dem Theodor-Brauer-Haus ist ein Partner gefunden, der die Wartung der Stationen übernimmt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort